BRAUNSCHWEIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Vor einem Jahrzehnt erschütterte der Dieselskandal die Automobilindustrie. Volkswagen steht weiterhin im Fokus der juristischen Aufarbeitung, während Milliardenstrafen und Prozesse das Unternehmen belasten. Die Frage nach der Verantwortung bleibt offen, während VW versucht, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Vor zehn Jahren wurde der VW-Dieselskandal öffentlich, als die US-Umweltbehörde EPA Manipulationen an den Abgaswerten von über 480.000 Fahrzeugen aufdeckte. Seitdem hat der Skandal weitreichende Folgen für den Volkswagen-Konzern und die gesamte Automobilindustrie. Die juristische Aufarbeitung zieht sich bis heute hin, und die finanziellen Belastungen für VW sind enorm. Mehr als 33 Milliarden Euro hat das Unternehmen bereits im Zusammenhang mit dem Skandal aufbringen müssen.
Das Landgericht Braunschweig ist ein zentraler Schauplatz der juristischen Auseinandersetzungen. Hier sind allein 43.000 Einzelklagen von enttäuschten VW-Kunden eingegangen, die Schadensersatz für ihre Fahrzeuge fordern. Diese Klagen beziehen sich auf die Verwendung einer illegalen Software zur Manipulation der Abgaswerte. Die Bearbeitung dieser Fälle stellt eine enorme Herausforderung für das Gericht dar, doch in diesem Jahr sollen die letzten Fälle abgeschlossen werden.
Parallel dazu laufen strafrechtliche Verfahren gegen ehemalige VW-Manager. Im Mai dieses Jahres wurden vier Ex-Manager zu Haftstrafen verurteilt, doch alle haben Berufung eingelegt. Ein weiterer Prozess gegen fünf ehemalige Mitarbeiter steht bevor. Die zentrale Frage, wer die Verantwortung für die Entwicklung der manipulierten Software trägt, ist weiterhin ungeklärt. Der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil betont, dass der berühmte ‘rauchende Colt’ nicht gefunden wurde.
Volkswagen versucht, aus dem Skandal zu lernen und sich als Unternehmen neu zu positionieren. Laut VW-Chef Oliver Blume hat sich die Unternehmenskultur in den letzten Jahren stark verändert, mit einem stärkeren Fokus auf Teamarbeit und offenen Entscheidungsprozessen. Dennoch gibt es kritische Stimmen, die bezweifeln, dass VW wirklich lernfähig ist. Der Anwalt Ralph Sauer, der zahlreiche Klagen gegen VW betreut hat, sieht das Streben nach maximalem Profit weiterhin als zentrales Motiv des Unternehmens.
Die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals wird noch Jahre dauern. Neben den Zivilklagen laufen auch Sammelklagen von Kapitalanlegern, die im Zuge des Skandals finanzielle Verluste erlitten haben. Diese Klagen könnten VW erneut Milliarden kosten. Trotz der Einführung digitaler Akten bleibt die Bewältigung der juristischen Herausforderungen eine Mammutaufgabe für die Gerichte.

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