MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Cybersicherheitsbranche steht vor einer ungewissen Zukunft, da die Finanzierung des CVE-Programms von MITRE in Frage steht. Dieses Programm, das seit über 25 Jahren ein zentraler Bestandteil der globalen IT-Sicherheitsinfrastruktur ist, könnte bald ohne finanzielle Unterstützung dastehen.

Die Cybersicherheitswelt ist in Alarmbereitschaft, da die Finanzierung des CVE-Programms von MITRE, einem der wichtigsten Standards zur Identifikation und Kategorisierung von Sicherheitslücken, am 16. April 2025 ausläuft. Diese Entwicklung könnte weitreichende Konsequenzen für das globale Management von IT-Sicherheitslücken haben. Das CVE-System hat sich über die Jahre als unverzichtbares Werkzeug für Unternehmen, Behörden und Sicherheitsforscher etabliert.
Das CVE-Programm vergibt eindeutige Kennungen für öffentlich gemeldete Softwareschwachstellen. Diese standardisierte Benennung erleichtert es Sicherheitsforschern, Softwareherstellern und IT-Teams weltweit, effektiv zu kommunizieren, Bedrohungen einzuordnen und Prioritäten bei der Fehlerbehebung zu setzen. Das ergänzende CWE-Programm kategorisiert die zugrunde liegenden Codierungsfehler, die Sicherheitslücken überhaupt erst möglich machen.
Ohne die kontinuierliche Unterstützung könnte das globale Cybersicherheitsnetz empfindlich ins Wanken geraten. Tausende Sicherheitswerkzeuge und Prozesse sind auf aktuelle CVE-Daten angewiesen. Softwareanbieter nutzen CVE-Nummern für Sicherheitswarnungen und koordinierte Offenlegungen, während Sicherheitsteams damit Risiken bewerten und Gegenmaßnahmen einleiten. Auch staatliche Stellen wie die US-Behörde CISA stützen sich auf CVEs als zentrales Element ihrer Abwehrstrategien.
MITRE betont sein fortwährendes Engagement für die Programme, weist jedoch auf die ernsten Konsequenzen hin: Ohne Anschlussfinanzierung würden neue CVE-Zuweisungen faktisch gestoppt. Historische CVE-Daten bleiben zwar weiterhin über GitHub zugänglich, doch der operative Stillstand hätte weitreichende Folgen. Die Identifikation, Kategorisierung und Kommunikation neuer Bedrohungen könnte weltweit ins Stocken geraten.
Die Verhandlungen mit der US-Regierung laufen weiter, doch mit dem nahenden Vertragsende wird der Handlungsspielraum immer kleiner. Selbst eine vorübergehende Lücke könnte gravierende Auswirkungen haben. Die Cybersicherheitsbranche muss sich auf mögliche Szenarien vorbereiten, um die Kontinuität der Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten.

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