CUPERTINO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die chinesische KI-Firma DeepSeek sieht sich in den USA mit einem Markenrechtsproblem konfrontiert. Nachdem das Unternehmen bereits wegen mutmaßlichen Diebstahls von geistigem Eigentum und Datenschutzanfragen in Europa unter Druck geraten ist, droht nun ein weiterer Konflikt.

DeepSeek, ein chinesisches Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, steht in den USA vor einem neuen Problem: einem Markenrechtskonflikt. Das Unternehmen hat kürzlich versucht, seine KI-Chatbot-Anwendungen und -Produkte beim US-Patent- und Markenamt (USPTO) anzumelden. Doch nur 36 Stunden zuvor hatte ein anderes Unternehmen, die Delson Group Inc. aus Delaware, bereits den Namen „DeepSeek“ für sich beansprucht.
Die Delson Group gibt an, seit Anfang 2020 KI-Produkte unter dem Namen DeepSeek zu verkaufen. Ihr CEO, Willie Lu, hat eine bemerkenswerte Karriere im Bereich der drahtlosen Kommunikation hinter sich und bietet zudem einen Kurs namens „DeepSeek“ in Las Vegas an, der sich mit „KI-Superintelligenz“ beschäftigt.
Lu, der wie der Gründer von DeepSeek, Liang Wenfeng, an der Zhejiang-Universität studiert hat, ist auch als Berater für die FCC tätig. Seine Verbindung zur Delson Group und die frühere Nutzung des Namens DeepSeek könnten DeepSeek in eine schwierige Lage bringen, da das US-Recht in der Regel dem ersten Nutzer eines Markennamens die Rechte zuspricht.
Die Delson Group hat in der Vergangenheit bereits mehrere Markenstreitigkeiten geführt, darunter mit großen Unternehmen wie Tencent und TracFone Wireless. Diese Historie deutet auf ein Muster des sogenannten Marken-Squattings hin, bei dem Marken registriert werden, um sie später zu verkaufen oder von der Popularität einer Marke zu profitieren.
DeepSeek könnte versuchen, eine Koexistenzvereinbarung zu erreichen, wenn sie nachweisen können, dass sie in unterschiedlichen Bereichen der KI tätig sind als die Delson Group. Doch die Delson Group hat mehrere Vorteile: Sie hat zuerst angemeldet, beansprucht eine frühere Nutzung und betreibt eine aktive Website mit KI-bezogenen Aktivitäten.
Experten wie Josh Gerben, ein Anwalt für geistiges Eigentum, weisen darauf hin, dass Delson Group sogar „Reverse Confusion“ geltend machen könnte, da DeepSeek schnell an Bekanntheit gewonnen hat. Dies könnte dazu führen, dass DeepSeek gezwungen wird, seinen Markennamen in den USA aufzugeben.
Dieser Fall ist nicht der erste seiner Art in der KI-Branche. Auch OpenAI hatte Schwierigkeiten, den Begriff „GPT“ zu schützen, da er als zu generisch angesehen wurde. Solche Konflikte zeigen die Herausforderungen, denen sich KI-Unternehmen in einem zunehmend überfüllten Markt gegenübersehen.


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