LEIPZIG / PARIS / CHEMNITZ / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Strommarkt zeigt 2024 eine bemerkenswerte Volatilität, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Verbraucher und Energieversorger mit sich bringt.

Im Jahr 2024 erlebte der deutsche Strommarkt eine signifikante Zunahme an Preisschwankungen, die sowohl durch ein Überangebot als auch durch eine erhöhte Nachfrage verursacht wurden. Diese Dynamik führte dazu, dass Strom in bestimmten Phasen zu negativen Preisen gehandelt wurde. Insgesamt wurden 459 Stunden mit negativen Preisen auf dem Day-Ahead-Markt verzeichnet, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.
Negative Strompreise entstehen, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, beispielsweise bei starkem Wind an Feiertagen. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass Käufer an der Börse Geld erhalten, wenn sie kurzfristig Strom abnehmen. Der höchste Negativwert im Jahr 2024 lag bei -135,45 Euro pro Megawattstunde. Diese Situationen machten etwa fünf Prozent des gesamten Jahres aus.
Gleichzeitig gab es auch erhebliche Preisausschläge nach oben. An 379 Tagen überschritt der Börsenpreis die Marke von 150 Euro, und in 21 Fällen lag er sogar über 500 Euro. Diese Preisschwankungen sind ein Zeichen für die gestiegene Volatilität am Strommarkt, die durch den Umbau der Energieversorgung und die Integration erneuerbarer Energien verstärkt wird.
Für Verbraucher, die dynamische Stromtarife nutzen, bieten diese Schwankungen sowohl Chancen als auch Risiken. Solche Tarife sind an den kurzfristigen Börsenstrompreis gekoppelt und erfordern intelligente Stromzähler, die den aktuellen Verbrauch übermitteln. Verbraucher können Kosten sparen, indem sie energieintensive Tätigkeiten in Zeiten niedriger Preise verlagern. Allerdings tragen sie auch das Risiko hoher Preise bei geringer Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen.
Der größte Energieversorger in Ostdeutschland, EnviaM, bietet seit etwa einem Jahr einen dynamischen Tarif an. Die Anzahl der Kunden, die diesen Tarif nutzen, liegt im mittleren dreistelligen Bereich. Der durchschnittliche Verbrauchspreis in diesem Tarif betrug 2024 etwa 26 Cent pro Kilowattstunde. Kunden, die ihren Stromverbrauch flexibel steuern können, profitieren am meisten von diesen Tarifen.
Die Schwankungen am Strommarkt bieten zudem Anreize für Investitionen in Technologien wie Stromspeicher, die helfen können, die Preisstabilität zu erhöhen. Eine größere Flexibilität auf der Verbraucherseite könnte ebenfalls zu einer stabileren Preisentwicklung beitragen. Dynamische Tarife schaffen Anreize, diese Flexibilität zu nutzen und könnten langfristig zu einem effizienteren Energiemarkt führen.

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