MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung und Aufrechterhaltung gesunder Gewohnheiten ist entscheidend für ein langes und gesundes Leben. Doch oft scheitern wir an unseren eigenen Vorsätzen. Ein interessanter Ansatz, um die Konsistenz bei der Umsetzung guter Gewohnheiten zu erhöhen, ist das Predigen darüber. Nir Eyal, ein Experte für Verhaltensdesign, erklärt, wie das funktioniert.

Die Fähigkeit, gesunde Gewohnheiten zu entwickeln und beizubehalten, ist entscheidend für ein gesundes Leben. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind nichtübertragbare Krankheiten wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes für 74 % aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Diese Krankheiten resultieren oft aus einer Kombination genetischer, physiologischer und umweltbedingter Faktoren, aber auch Verhaltensfaktoren spielen eine Rolle.
Zu den größten verhaltensbedingten und vermeidbaren Risikofaktoren gehören unzureichende körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, schädlicher Alkoholkonsum und Tabakkonsum. Doch es gibt einen mentalen Trick, der helfen kann, eine gesunde Gewohnheit beizubehalten: das Predigen. Nir Eyal, ein Experte für Verhaltensdesign und Bestsellerautor, schlägt vor, das Predigen als Werkzeug zur Verstärkung oder Umgestaltung der eigenen Identität zu nutzen.
Der Gedanke dahinter ist, dass das Predigen über eine bestimmte Gewohnheit oder Philosophie dazu beiträgt, diese in die eigene Identität zu integrieren. Menschen, die sich öffentlich zu einer Philosophie bekennen, wie Vegetarismus oder Keto, neigen dazu, diese Gewohnheiten konsequenter zu verfolgen. Indem man anderen von seinen Überzeugungen erzählt, wird aus einer bloßen Meinung eine Identität, die schwer zu ändern ist.
Ein weiterer Grund, warum das Predigen helfen kann, ist der Konsistenzbias. Laut der Arbeit von Robert Cialdini aus den 1980er Jahren streben wir danach, mit unserem vergangenen Verhalten konsistent zu sein. Wenn wir öffentlich etwas deklarieren, fühlen wir uns verpflichtet, daran festzuhalten, um nicht als inkonsequent oder unglaubwürdig zu erscheinen.
Auch sozialer Druck spielt eine Rolle. Wenn wir etwas öffentlich erklären, werden wir von unseren sozialen Bindungen zur Rechenschaft gezogen. Die Angst, unsere Gewohnheiten oder öffentlich geäußerten Überzeugungen aufzugeben, kann uns davon abhalten, unser Verhalten zu ändern, da dies unser Ansehen in der Gemeinschaft gefährden könnte.
Es ist jedoch wichtig, dabei nicht überheblich zu wirken. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass man sich in eine andere Gruppe stellt und sie ausschließt, kann das schädlich sein. Daher sollte man darauf achten, dass das, was für einen selbst gut ist, andere nicht entfremdet.

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