MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Entdeckung hat das auf Software Supply Chain Security spezialisierte Unternehmen ReversingLabs zwei schädliche Erweiterungen im offiziellen Marktplatz von Visual Studio Code identifiziert. Diese Erweiterungen, die Dateien verschlüsseln und eine Ransomware-Nachricht ausgeben, konnten die automatischen Sicherheitschecks von Microsoft umgehen und blieben unentdeckt.

Die Entdeckung von zwei schädlichen Erweiterungen im Visual Studio Code-Marktplatz wirft ein neues Licht auf die Sicherheitsmechanismen von Softwareplattformen. ReversingLabs, ein Unternehmen, das sich auf die Sicherheit von Softwarelieferketten spezialisiert hat, hat die Erweiterungen namens ‘shiba’ und ‘cychelloworld’ identifiziert, die Dateien verschlüsseln und eine typische Ransomware-Warnung ausgeben. Diese Erweiterungen wurden offenbar von einem Entwickler namens ‘ahban’ veröffentlicht und konnten die automatischen Sicherheitsüberprüfungen von Microsoft umgehen.
Obwohl die Erweiterungen nur wenige Male heruntergeladen wurden, zeigt ihre Existenz, dass es möglich ist, die Sicherheitsmechanismen des Visual Studio Code-Marktplatzes zu umgehen. Dies könnte als Testballon für zukünftige, ernsthaftere Angriffe dienen. Die Erweiterungen prüfen, ob sie unter Windows laufen, und führen dann einen PowerShell-Befehl aus, der ein Skript von einem Command-and-Control-Server nachlädt und ausführt.
Der Schadcode selbst verschlüsselt Dateien in einem speziellen Unterverzeichnis, das für Testzwecke vorgesehen ist. Anschließend wird eine Ransomware-Nachricht angezeigt, die die Zahlung von 1 ShibaCoin an eine bestimmte Wallet fordert, um die Dateien wiederherzustellen. Diese Vorgehensweise deutet darauf hin, dass die Entwickler der Erweiterungen die Machbarkeit eines Ransomware-Angriffs über den Visual Studio Code-Marktplatz testen wollten.
Die betroffenen Erweiterungen wurden inzwischen aus dem Marktplatz entfernt, und aufgrund ihrer geringen Verbreitung besteht keine akute Gefahr für die Nutzer. Dennoch zeigt der Vorfall, dass die Sicherheitsmechanismen von Microsofts Plattformen noch verbessert werden müssen, um solche Bedrohungen in Zukunft zu verhindern. Die Details des Schadcodes und der Zugriff auf den Command-and-Control-Server wurden von ReversingLabs in ihren Bluesky-Skeets veröffentlicht.
Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit, die Sicherheitsüberprüfungen in Software-Marktplätzen zu verstärken und die Entwicklergemeinschaft für potenzielle Bedrohungen zu sensibilisieren. Es ist entscheidend, dass Unternehmen wie Microsoft kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Sicherheitsprotokolle arbeiten, um die Integrität ihrer Plattformen zu gewährleisten und die Nutzer vor potenziellen Angriffen zu schützen.

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