BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union intensiviert ihre Bemühungen, die Autonomie in der Raumfahrttechnologie zu stärken, indem sie in kritische Technologien investiert, die traditionell außerhalb der EU bezogen wurden.

Die Europäische Union hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, um ihre Unabhängigkeit in der Raumfahrttechnologie zu stärken. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist das Horizon Europe Programm, das von 2021 bis 2027 läuft und sich auf die Entwicklung kritischer Raumfahrttechnologien konzentriert. Diese Initiative zielt darauf ab, die EU in die Lage zu versetzen, ihre eigenen technologischen Bedürfnisse zu decken, ohne auf externe Lieferanten angewiesen zu sein.
Ein zentraler Aspekt dieser Bemühungen ist die Entwicklung von hochmodernen elektrischen und elektronischen Komponenten, die für die strategische Autonomie der EU von entscheidender Bedeutung sind. Die Europäische Kommission verfolgt dabei einen dreigleisigen Ansatz, der die Entwicklung von In-Orbit-Demonstrationen und die Integration kritischer Technologien in EU-Missionen umfasst. Diese Projekte werden von der Space Research Unit der Europäischen Kommission verwaltet, die eng mit der Industrie zusammenarbeitet, um marktreife Produkte zu entwickeln.
Ein bemerkenswertes Beispiel für den Erfolg dieser Strategie ist die Entwicklung von strahlungsgehärteten Analog-Digital-Wandlern (ADCs) und Digital-Analog-Wandlern (DACs), die für die Telekommunikation unerlässlich sind. Diese Technologien, entwickelt im Rahmen des INTERSTELLAR-Projekts, finden bereits Anwendung in verschiedenen Raumfahrtmissionen, darunter die Galileo-Satelliten der zweiten Generation und die Copernicus Sentinel-6-Mission.
Die EU hat auch in die Entwicklung von strahlungsgehärteten ASICs und Speichern investiert, um sicherzustellen, dass Satellitensysteme auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktionieren. Diese Entwicklungen sind Teil der Horizon-Projekte EFESOS und MNEMOSYNE, die von führenden europäischen Konsortien geleitet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von FPGAs, die für alle Raumfahrtanwendungen von entscheidender Bedeutung sind. Die Europäische Kommission arbeitet dabei eng mit der ESA und der französischen Raumfahrtagentur CNES zusammen, um eine europäische Familie von strahlungsgehärteten FPGAs zu schaffen. Diese Bemühungen werden von der Firma NanoXplore angeführt, die bereits mehrere dieser Geräte erfolgreich in verschiedenen Missionen eingesetzt hat.
Die Investitionen der EU in die Raumfahrttechnologie umfassen auch die Entwicklung von GaN-Halbleitern für Hochfrequenz- und Leistungsanwendungen. Diese Technologien bieten erhebliche Vorteile in Bezug auf Leistungsdichte und Strahlungsresistenz und werden in verschiedenen EU-Raumfahrtmissionen eingesetzt.
Um sicherzustellen, dass diese neuen Komponenten den strengen Anforderungen der Raumfahrt entsprechen, investiert die Kommission auch in Testeinrichtungen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das HEARTS-Projekt, das die Entwicklung einer hochenergetischen Schwerionen-Bestrahlungsanlage in Europa umfasst.
Die strategischen Investitionen der EU in die Raumfahrttechnologie zielen darauf ab, die europäische Industrie wettbewerbsfähig zu halten und gleichzeitig wissenschaftlichen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Mit der fortgesetzten Unterstützung durch Programme wie Horizon Europe ist die EU gut positioniert, um in der globalen Raumfahrttechnologie eine führende Rolle zu übernehmen.

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