GEORGIA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Agrar- und Pharmakonzern Bayer sieht sich erneut mit einer milliardenschweren Schadensersatzforderung konfrontiert. Ein Gericht in Georgia hat Bayer zu einer Zahlung von 2,1 Milliarden US-Dollar verurteilt, nachdem ein Kläger behauptet hatte, durch das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel Roundup an Krebs erkrankt zu sein.

Der Fall in Georgia ist nur einer von vielen, die Bayer seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 beschäftigen. Mit der Übernahme des US-Unternehmens, das Roundup herstellt, hat sich Bayer eine Vielzahl von Rechtsstreitigkeiten ins Haus geholt. Bis März 2025 wurden bereits 170.000 Klagen eingereicht, die sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen von Roundup befassen.
Die Geschworenen in Georgia sprachen dem Kläger eine Entschädigung von 2,1 Milliarden US-Dollar zu. Der Mann hatte angegeben, dass er aufgrund der Nutzung von Roundup an einem Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt sei. Bayer hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen und hofft, die Schadensersatzsumme reduzieren zu können. In der Vergangenheit wurden ähnliche Urteile in Berufungsverfahren deutlich reduziert.
Bayer argumentiert, dass das Urteil im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Bewertungen von Regulierungsbehörden weltweit steht. Das Unternehmen betont, dass Glyphosat, der Hauptbestandteil von Roundup, von allen wichtigen Zulassungsbehörden als sicher und nicht krebserregend eingestuft wurde, zuletzt auch in der EU.
Die Übernahme von Monsanto hat Bayer nicht nur rechtliche, sondern auch finanzielle Herausforderungen gebracht. Im Jahr 2020 legte Bayer ein milliardenschweres Programm auf, um den Großteil der Klagen ohne Haftungseingeständnis beizulegen. In etwa 100.000 Fällen wurden bereits Vergleiche erzielt, wobei Bayer elf Milliarden Dollar an Schadensersatz gezahlt hat.
Roundup wird von vielen Landwirten weltweit eingesetzt, um den Ertrag von Nutzpflanzen wie Mais, Sojabohnen und Baumwolle zu steigern. Trotz der weit verbreiteten Nutzung gibt es Studien, die den Hauptbestandteil Glyphosat mit Krebs in Verbindung bringen. Die Krebsforschungsagentur der WHO stufte das Herbizid 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, während die US-Umweltschutzbehörde erklärt hat, dass es bei bestimmungsgemäßer Anwendung wahrscheinlich nicht krebserregend sei.
Die Kontroversen um Roundup und die damit verbundenen Klagen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in der Agrar- und Chemiebranche gegenübersehen. Die Balance zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen, regulatorischen Bewertungen und öffentlicher Wahrnehmung bleibt ein komplexes Thema, das Bayer und andere Unternehmen auch in Zukunft beschäftigen wird.

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