MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Idee, Datenzentren im Weltraum zu errichten, klingt wie aus einem Science-Fiction-Film. Doch Unternehmen wie Lonestar Data Holdings sind überzeugt, dass dies bald Realität werden könnte.

Die Vorstellung, Datenzentren im Weltraum zu platzieren, mag futuristisch erscheinen, doch die technologischen und sicherheitstechnischen Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen. Lonestar Data Holdings, ein Unternehmen aus Florida, hat kürzlich einen Prototyp eines winzigen Datenzentrums erfolgreich auf den Mond geschickt. Diese Entwicklung könnte den Beginn einer neuen Ära der Datensicherheit markieren, da die Datenverarbeitung im Weltraum eine bisher unerreichte Sicherheit bieten könnte.
Der Bedarf an Datenzentren wächst rasant, getrieben durch die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz und die damit verbundene Datenflut. Laut McKinsey wird die Nachfrage nach Datenzentren bis 2030 jährlich um 19 bis 22 Prozent steigen. Doch geeignete Standorte auf der Erde werden knapp, da diese Einrichtungen große Flächen und erhebliche Mengen an Energie und Wasser benötigen. Hier könnte der Weltraum eine Lösung bieten, indem er nahezu unbegrenzte Sonnenenergie zur Verfügung stellt und keine Nachbarn hat, die sich über Umweltbelastungen beschweren könnten.
Die Idee, Datenzentren im Orbit oder auf dem Mond zu errichten, wird auch von der Europäischen Kommission unterstützt. Eine von Thales Alenia Space durchgeführte Machbarkeitsstudie kam zu dem Schluss, dass solche Einrichtungen die europäische digitale Landschaft transformieren und umweltfreundlicher sein könnten. Die Vision umfasst eine Konstellation von Satelliten mit einer kombinierten Datenverarbeitungskapazität von etwa 10 Megawatt, was einem mittelgroßen erdgebundenen Datenzentrum entspricht.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Der Transport von Hardware in den Weltraum ist nach wie vor extrem teuer, und die Infrastruktur zur Kühlung und zum Schutz der Geräte muss erst entwickelt werden. Zudem stellt Weltraumwetter eine Bedrohung für die Elektronik dar, und die zunehmende Menge an Weltraumschrott erhöht das Risiko von Kollisionen. Dr. Domenico Vicinanza von der Anglia Ruskin University betont, dass die Behebung von Problemen im Orbit komplex und kostspielig sein kann.
Trotz dieser Hürden sind Unternehmen wie Lonestar optimistisch. Sie planen, bis 2027 ein kleines Datenzentrum in den Mondorbit zu bringen. Andere Unternehmen, wie Starcloud aus Washington, wollen noch schneller sein und bereits 2026 mit dem kommerziellen Betrieb beginnen. Die Vorteile solcher Einrichtungen liegen auf der Hand: Daten können direkt vom Weltraum zu einer Bodenstation übertragen werden, was die Sicherheit erhöht und den Bedarf an terrestrischen Netzwerken reduziert.
Langfristig könnten Weltraum-Datenzentren auch helfen, Vorschriften zur Datensouveränität zu erfüllen, da sie als eine Art Botschaft im Weltraum unter dem Recht des Lizenz- oder Startstaates stehen. Lonestar hat bereits Kunden wie den Staat Florida und die Regierung der Isle of Man gewonnen, die von den Vorteilen dieser Technologie überzeugt sind.

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