MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass das Schreiben mit der Hand die Leseentwicklung bei Kindern effektiver fördert als das Tippen auf einer Tastatur.
In der heutigen digitalen Welt, in der das Tippen auf Tastaturen zunehmend die Handschrift ersetzt, stellt sich die Frage, wie sich diese Veränderung auf die frühkindliche Bildung auswirkt. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Journal of Experimental Child Psychology, hat herausgefunden, dass das Schreiben mit der Hand Kindern hilft, das Lesen effektiver zu erlernen als das Tippen. Diese Erkenntnisse sind besonders relevant, da digitale Lernwerkzeuge immer mehr in den Bildungsalltag integriert werden.
Die Studie, durchgeführt von Forschern in Spanien, untersuchte, wie sich unterschiedliche Schreibmethoden auf die frühe Leseentwicklung auswirken. Die Forscher wollten verstehen, ob das Schreiben mit der Hand oder das Tippen auf einer Tastatur einen größeren Einfluss auf das Erlernen von Buchstaben und Wörtern hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die physische Handlung des Schreibens die Fähigkeit der Kinder stärkt, Buchstaben und Wörter zu lernen.
In einem Experiment mit 50 fünfjährigen Kindern, die noch nicht lesen konnten, wurden die Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt. Zwei Gruppen lernten Buchstaben und Wörter durch Handschrift, entweder durch freies Schreiben oder Nachzeichnen, während die anderen beiden Gruppen die gleichen Materialien durch Tippen lernten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Handschriftgruppen in verschiedenen Aufgaben besser abschnitten als die Tippgruppen.
Die Studie ergab, dass Kinder, die durch Handschrift trainierten, genauer beim Benennen und Schreiben der Buchstaben waren, was wichtige Indikatoren für das alphabetische Lernen sind. Diese Kinder konnten auch die trainierten Pseudowörter besser laut lesen und aus dem Diktat schreiben. Im Gegensatz dazu hatten die Kinder in den Tippgruppen Schwierigkeiten, insbesondere beim Buchstabieren der trainierten Wörter.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass Kinder, die Buchstaben frei von Hand schrieben, besser abschnitten als diejenigen, die sie nachzeichneten, insbesondere bei Aufgaben, die mehr Gedächtnisaufwand erforderten. Dies deutet darauf hin, dass das freie Schreiben von Buchstaben, das eine größere Variation im Output ermöglicht, den Kindern hilft, flexiblere und dauerhaftere Repräsentationen von Schriftformen zu entwickeln.
Die Forscher betonen, dass ihre Ergebnisse nicht bedeuten, dass digitale Werkzeuge in der frühen Bildung keinen Platz haben. Sie warnen jedoch davor, sich zu stark auf tippbasierte Programme zu verlassen, da dies zu schwächeren Grundlagen in der Buchstaben-Laut-Zuordnung und Worterkennung führen könnte. Diese grundlegenden Fähigkeiten sind entscheidend für die Leseflüssigkeit und den akademischen Erfolg in späteren Jahren.
Obwohl die Studie einige Einschränkungen aufweist, wie die relativ kleine Stichprobengröße und die Messung nur kurzfristiger Lernergebnisse, liefern die Ergebnisse dennoch wichtige Hinweise darauf, dass Handschrift jungen Kindern hilft, die Bausteine des Lesens und die Struktur der Schriftsprache zu beherrschen. Angesichts der zunehmenden Verbreitung digitaler Geräte in Klassenzimmern empfehlen die Forscher, dass Handschrift ein zentraler Bestandteil des frühen Leseunterrichts bleibt.
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