WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Im laufenden Kartellverfahren gegen Meta Platforms, das von der US-Handelsaufsicht FTC angestrengt wurde, könnte die Einstufung von TikTok als Wettbewerber eine entscheidende Rolle spielen. Die FTC wirft Meta vor, durch die Übernahmen von Instagram und WhatsApp ein illegales Monopol aufgebaut zu haben. Doch die zentrale Frage des Verfahrens dreht sich um die aktuelle Marktdefinition und die Rolle von TikTok in diesem Kontext.
Meta Platforms steht im Mittelpunkt eines bedeutenden Kartellverfahrens, das von der US-Handelsaufsicht FTC geführt wird. Die Behörde strebt eine Zerschlagung des Konzerns an, da Meta durch die Übernahmen von Instagram im Jahr 2012 und WhatsApp im Jahr 2014 ein illegales Monopol errichtet haben soll. Im Fokus des Verfahrens steht jedoch weniger die Vergangenheit als vielmehr die Frage, wer heute als ernstzunehmender Wettbewerber gilt.
In diesem Zusammenhang hat TikTok, ursprünglich als harmloser Video-Dienst belächelt, eine zentrale Rolle in Metas Verteidigung eingenommen. Unter der Leitung von CEO Mark Zuckerberg argumentiert Meta, dass sich das Marktumfeld grundlegend verändert habe. Es gehe nicht mehr nur um soziale Vernetzung, sondern primär um Unterhaltung, und hier sei TikTok der dominierende Akteur.
Diese Argumentation wird durch Aussagen von Adam Presser, TikToks Head of Operations, gestützt. Er betonte, dass TikTok keine klassische Social-Media-Plattform sei, sondern vielmehr ein Entertainment-Produkt mit sozialen Elementen. Interne TikTok-Dokumente, die Meta vorlegte, bestätigen, dass Instagram und YouTube als „wichtigste Wettbewerber“ angesehen werden.
Ein Blick auf die Funktionen zeigt, dass sich die Interfaces von Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok immer mehr angleichen. Funktionen wie Stories, Reels und Shorts sind Beispiele für diese Annäherung. Auch Meta selbst hat Facebook und Instagram in Richtung algorithmisch gesteuerter Videoplattformen transformiert. Zuckerberg sprach in seiner Aussage von einem „broad discovery-entertainment space“, der TikTok zum Vorbild hatte.
Die FTC hingegen versucht, eine enge Marktdefinition durchzusetzen. Social-Media-Plattformen seien primär Werkzeuge für den Kontakt zu Freunden und Familie. Interne Meta-Dokumente, die im Verfahren präsentiert wurden, zeigen, wie stark Facebook diesen Aspekt historisch betont hat und wie groß intern die Sorge war, Instagram könnte das Kerngeschäft kannibalisieren.
Besonders brisant sind E-Mails aus den Jahren vor den Übernahmen. Meta-Manager wie Javier Olivan warnten intern vor der wachsenden Bedrohung durch Messaging-Apps in Asien. Auch Instagram-Mitgründer Kevin Systrom sagte vor Gericht aus, seine App hätte sich eigenständig zu einem ernstzunehmenden Rivalen entwickeln können, räumte jedoch ein, dass Instagram ohne Meta nie so schnell gewachsen wäre.
Richter James Boasberg, der ohne Jury über den Fall entscheidet, ließ bislang keine klare Tendenz erkennen. Seine Fragen deuten jedoch darauf hin, dass er die technischen Unterschiede zwischen Plattformen eher als graduell denn als fundamental betrachtet. Sollte das Gericht TikTok als relevanten Wettbewerber im gleichen Marktsegment einstufen, könnte der Fall der FTC in sich zusammenfallen, da ohne monopolartige Marktstellung die zentrale Begründung für eine Zerschlagung Metas entfällt.
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