PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Florian Fournier, Mitgründer von PayFit, hat sich nach einem Jahrzehnt im HR-Tech-Bereich einem neuen, ambitionierten Projekt zugewandt: der Verteidigungstechnologie. Mit seinem neuen Startup Orasio, das er Anfang des Jahres mit Arnaud Delaunay und Fabio Gennari gegründet hat, strebt er an, europäische Sicherheitslösungen durch KI-gestützte Videoanalyse zu revolutionieren.
Florian Fournier, bekannt als Mitgründer von PayFit, hat sich nach einem Jahrzehnt im HR-Tech-Bereich einem neuen, ambitionierten Projekt zugewandt: der Verteidigungstechnologie. Mit seinem neuen Startup Orasio, das er Anfang des Jahres mit Arnaud Delaunay und Fabio Gennari gegründet hat, strebt er an, europäische Sicherheitslösungen durch KI-gestützte Videoanalyse zu revolutionieren.
Orasio hat kürzlich eine Seed-Finanzierung in Höhe von 16 Millionen Euro erhalten, um seine innovative Software zu entwickeln, die in der Lage ist, Videostreams zu analysieren und spezifische Situationen wie das Tragen einer Waffe oder den Ausbruch eines Feuers zu erkennen. Diese Technologie soll an lokale Behörden, private Unternehmen und militärische Einrichtungen verkauft werden. Die Finanzierung wurde von führenden europäischen Investoren wie Frst, Global Founders Capital und Expeditions Fund unterstützt.
Die Technologie von Orasio ist nicht ohne Kontroversen. In Frankreich wurde 2023 ein Gesetz verabschiedet, das den experimentellen Einsatz von KI-gestützten Kameras während der Olympischen Spiele 2024 in Paris erlaubt. Diese Entscheidung hat eine Debatte über den breiteren Einsatz solcher Technologien ausgelöst, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Überwachung. Fournier ist jedoch überzeugt, dass die Verbreitung von KI-gestützter Videoüberwachung eine Frage des Wann und nicht des Ob ist.
Ein wesentlicher Aspekt von Orasios Ansatz ist die europäische Souveränität. Fournier betont, dass viele europäische Nutzer derzeit auf amerikanische, israelische und chinesische Technologien angewiesen sind, die nicht immer die gleichen Datenschutzstandards einhalten. Orasio bietet eine Lösung, die vollständig auf den eigenen Servern der Kunden betrieben werden kann, um sicherzustellen, dass keine sensiblen Daten an Dritte weitergegeben werden.
Der Markt für KI-gestützte Videoüberwachung ist hart umkämpft, mit zahlreichen europäischen Wettbewerbern wie Wintics und Videtics. Fournier ist jedoch zuversichtlich, dass Orasio durch technologische Überlegenheit und schnelles Wachstum eine führende Rolle in Europa einnehmen kann. Das Unternehmen plant, seine ersten Produkte für militärische Anwendungen und lokale Behörden in den kommenden Monaten zu testen.
Orasio hat derzeit ein Team von sieben Personen, das im nächsten Jahr auf 20 Mitarbeiter anwachsen soll, wobei der Schwerpunkt auf technischen Positionen liegt. Fournier sieht in der Kombination aus technologischem Fortschritt und europäischer Souveränität eine große Chance, die Sicherheitslandschaft in Europa nachhaltig zu verändern.
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