WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Space Force hat kürzlich einen neuen Ansatz vorgestellt, um die wachsende Nachfrage nach Satellitenunterstützung zu bewältigen. Mit der Einführung des Joint Antenna Marketplace (JAM) soll die kommerzielle Kapazität besser genutzt und das bestehende Satellitenkontrollnetzwerk entlastet werden.
Die Space Force hat diese Woche den Joint Antenna Marketplace (JAM) angekündigt, ein neues cloudbasiertes System, das die Nutzung kommerzieller Antennen zur Unterstützung des Satellitenkontrollnetzwerks (SCN) erleichtern soll. Dieses Netzwerk ist entscheidend für den Start, die Verfolgung und die Kontrolle von Satelliten sowie für Notfallunterstützung. Die Nachfrage nach diesen Diensten hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, und die bestehende Infrastruktur stößt an ihre Grenzen.
Um die Entwicklung des JAM zu beschleunigen, hat das Space Systems Command Verträge mit den Unternehmen Auria und Sphinx Defense abgeschlossen. Diese sollen einen Prototyp des Marktplatzes entwickeln, der Satellitenoperationszentren mit sowohl staatlichen als auch kommerziellen Antennen verbindet. Der Einsatz des Software Acquisition Pathway des Pentagon soll dabei helfen, Software schneller zu beschaffen und zu entwickeln.
Der JAM wird das bestehende SCN erweitern, das bereits weltweit verteilt ist. Laut einem Bericht des Government Accountability Office aus dem Jahr 2023 hat die Nutzung des Netzwerks in den letzten zehn Jahren die branchenüblichen Standards übertroffen. Die Space Force ist der Ansicht, dass das aktuelle SCN allein möglicherweise nicht ausreicht, um die Kapazitätsanforderungen im Konfliktfall zu erfüllen.
Um die Kapazität zu erhöhen, plant die Space Force, das SCN durch das Satellite Communications Augmentation Resource (SCAR) Programm zu ergänzen. Dieses Programm soll die Satellitenkommunikationskapazität für geosynchrone Satelliten um das Zehnfache steigern. Die neuen Phased-Array-Antennen, die von BlueHalo entwickelt werden, sind als Badger-Systeme bekannt und bieten Multi-Beam- und Multi-Orbit-Missionsoperationen.
Obwohl die Space Force BlueHalo im Jahr 2022 mit der Lieferung von 12 Einheiten bis Anfang der 2030er Jahre beauftragt hat, wird die erste Lieferung erst Ende dieses Jahres erwartet. Dies ist laut Maj. Gen. Stephen Purdy, dem amtierenden Beschaffungsexperten der Space Force, nicht schnell genug. Er betonte vor dem House Armed Services Committee, dass JAM eine kurzfristige Backup-Lösung für SCAR bietet.
JAM baut auf Experimenten auf, die die Space Force mit der Space Development Agency und dem Space Rapid Capabilities Office durchgeführt hat, um kommerzielle Fähigkeiten in ein cloudbasiertes SCN zu integrieren. Dieses Vorhaben soll die Kapazität erheblich erweitern und die Abhängigkeit von der bestehenden Infrastruktur verringern.
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