MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Indiana University hat überraschende Erkenntnisse über die Wirkungsweise von Tylenol, einem der am häufigsten verwendeten Schmerzmittel, hervorgebracht. Diese Entdeckung könnte die Entwicklung sicherer und gezielterer Medikamente vorantreiben.
Die Forschung zeigt, dass Acetaminophen, besser bekannt als Tylenol, Schmerzen durch die Reduzierung eines Endocannabinoids namens 2-AG lindert, anstatt es zu erhöhen, wie bisher angenommen. Diese Erkenntnis stellt langjährige Annahmen über die Schmerzbehandlung in Frage und könnte den Weg für die Entwicklung sichererer Medikamente ebnen.
Wissenschaftler der Indiana University fanden heraus, dass Tylenol ein Enzym hemmt, das für die Produktion von 2-AG verantwortlich ist. Dieses Endocannabinoid aktiviert CB1-Rezeptoren, die auch bei den Effekten von Cannabis eine Rolle spielen. Überraschenderweise führten niedrigere 2-AG-Spiegel zu weniger Schmerzen, was auf eine komplexere Rolle der Endocannabinoide im Schmerzsignal hinweist.
Die Entdeckung könnte die pharmazeutische Industrie dazu anregen, neue Schmerzmittel zu entwickeln, die gezielt dieses Enzym anvisieren, ohne die toxischen Nebenwirkungen von Acetaminophen, das in hohen Dosen lebertoxisch sein kann. Jährlich verursacht Acetaminophen-Toxizität etwa 500 Todesfälle in den USA und ist weltweit die zweithäufigste Ursache für Lebertransplantationen.
Die Forscher, darunter Michaela Dvorakova und Alex Straiker, veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Cell Reports Medicine. Sie betonen, dass das Verständnis der genauen Wirkungsweise von Acetaminophen entscheidend ist, um Alternativen ohne die bekannten Risiken zu entwickeln.
Die Studie stieß auf Skepsis, da bisherige Forschungen darauf hindeuteten, dass die Aktivierung von CB1-Rezeptoren zur Schmerzlinderung beiträgt. Doch die neuen Erkenntnisse legen nahe, dass die Hemmung der 2-AG-Produktion durch Acetaminophen eine antinozizeptive Wirkung haben könnte.
Die Forscher planen, auch andere gängige Schmerzmittel wie Ibuprofen und Aspirin zu untersuchen, um festzustellen, ob sie ähnliche Wirkmechanismen aufweisen. Diese Forschung könnte langfristig zu einer Neuausrichtung der Schmerztherapie führen und die Entwicklung von Medikamenten fördern, die spezifischere und sicherere Behandlungsansätze bieten.
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