MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Atemtechniken sind mehr als nur ein Trend. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass gezielte Atemübungen nicht nur die Gehirnaktivität beruhigen, sondern auch Angstzustände und depressive Symptome lindern können.
In der heutigen hektischen Welt suchen viele Menschen nach einfachen und effektiven Methoden zur Stressbewältigung. Atemtechniken, auch als Breathwork bekannt, bieten eine zugängliche Möglichkeit, das emotionale Wohlbefinden zu verbessern. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass langsames, tiefes Atmen neuronale Schaltkreise aktiviert, die emotionale Zustände regulieren und eine messbare beruhigende Wirkung haben.
Diese Effekte sind biologisch begründet und nicht nur auf den Placebo-Effekt zurückzuführen. Tierstudien, insbesondere an Mäusen, haben gezeigt, dass langsames Atmen die Angstreaktionen reduziert. Diese Ergebnisse bestätigen, dass die beruhigende Wirkung von Atemtechniken nicht nur auf Glauben basiert, sondern tief in der Biologie verwurzelt ist.
Einfache Techniken wie Box Breathing oder die 4-7-8-Methode können bereits in wenigen Minuten Stress abbauen. Während intensive Atemmethoden zu veränderten Bewusstseinszuständen führen können, profitieren die meisten Menschen von grundlegenden Atemübungen. Diese Techniken bieten ein mächtiges Werkzeug zur Stressbewältigung und zur Förderung der mentalen Gesundheit.
Dr. Jack Feldman, ein führender Neurobiologe an der UCLA, hat über 40 Jahre lang die Auswirkungen des Atmens auf das Gehirn untersucht. Er entdeckte das preBötzinger-Komplex, das für die Erzeugung und Kontrolle des Atemrhythmus verantwortlich ist. Seine Forschung zeigt, dass langsames Atmen zu einem ruhigeren Geisteszustand führt und möglicherweise die Überlebensfähigkeit früher Säugetiere verbessert hat.
Feldman erklärt, dass alle Säugetiere seufzen und unter bestimmten Bedingungen ihre eigene Form von Atemtechniken als Reaktion auf stressige Situationen nutzen. Diese Fähigkeit hat sich möglicherweise früh entwickelt und wurde letztlich für das Breathwork „gekapert“.
Die Frage, warum Atemtechniken so tiefgreifende Auswirkungen auf Körper und Geist haben, lässt sich durch die Signale erklären, die das Atmen im Gehirn auslöst. Ein bewusst tiefer Atemzug beeinflusst diese Signale und führt zu einer beruhigenden Reaktion. Atemtechniken sind auch in der Signalübertragung bei Depressionen involviert, und Studien zeigen, dass eine konsequente Praxis von Atemübungen bei der Behandlung von Angstzuständen und Depressionen wirksam sein kann.
Dr. Feldman betont, dass man nicht verstehen muss, wie das Atmen das Gehirn beeinflusst, um von Atemtechniken zu profitieren. Ähnlich wie man ein Auto fahren kann, ohne zu wissen, wie ein Motor funktioniert, kann man Atemtechniken praktizieren und die Vorteile spüren.
Einige der jüngsten Arbeiten von Dr. Feldman untersuchen, ob der Placebo-Effekt zur Wirksamkeit von Atemtechniken beiträgt. In Experimenten mit Mäusen, deren Atemfrequenz über einen Zeitraum von vier Wochen täglich verlangsamt wurde, zeigten die Tiere deutlich weniger Angst als die Kontrollgruppe.
Für Menschen, die neu in der Praxis der Atemtechniken sind, empfiehlt Dr. Feldman, mit weniger intensiven Methoden zu beginnen. Intensive Techniken wie die Wim Hof Methode oder Holotropes Atmen können zu veränderten Bewusstseinszuständen führen, die sowohl Lindqvist als auch Dr. Feldman als „psychedelisch“ beschreiben.
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