WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die USA haben beschlossen, die Produktion der Ein-Cent-Münze einzustellen, ein Schritt, der sowohl historische als auch wirtschaftliche Bedeutung hat.
Nach über 230 Jahren wird die Produktion der Ein-Cent-Münze in den USA eingestellt. Diese Entscheidung wurde von beiden politischen Parteien unterstützt und ist vor allem auf die gestiegenen Produktionskosten zurückzuführen. In den letzten zehn Jahren sind die Kosten für die Herstellung einer einzigen Münze von 1,3 Cent auf 3,69 Cent gestiegen, was die Abschaffung der Münze wirtschaftlich sinnvoll macht. Durch diesen Schritt sollen jährlich 56 Millionen Dollar eingespart werden.
Das Finanzministerium in Washington hat mitgeteilt, dass die letzte Bestellung für Penny-Rohlinge bereits erfolgt ist. Ab Anfang 2026 werden keine neuen Münzen dieser Stückelung mehr in Umlauf gebracht. Derzeit befinden sich etwa 114 Milliarden Pennys im Umlauf, die erstmals 1793 von der US-Regierung herausgegeben wurden. Seit 1909 ziert das Bild des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln die Münze.
Präsident Donald Trump hatte bereits im Februar den Finanzminister angewiesen, die Produktion der Münze zu beenden. Zukünftig sollen Bargeldgeschäfte auf den nächsten Fünf-Cent-Wert ab- oder aufgerundet werden. Diese Münze wird in den USA als ‘Nickel’ bezeichnet. Auch im Euroraum ist die Ein-Cent-Münze umstritten, und einige Länder wie Finnland haben sie faktisch abgeschafft.
In Deutschland hat sich das Nationale Bargeldforum im März 2025 dafür ausgesprochen, bei Barzahlungen auf die nächsten fünf Eurocent aufzurunden. Dies würde auch die Zwei-Cent-Münzen überflüssig machen, die in der US-Stückelung kein Äquivalent haben. Das Nationale Bargeldforum wurde 2024 auf Initiative der Deutschen Bundesbank gegründet und umfasst unter anderem Verbände der Kreditwirtschaft, des Einzelhandels, des Verbraucherschutzes und der Automatenbetreiber.
Die Abschaffung der Ein-Cent-Münze in den USA könnte als Vorbild für andere Länder dienen, die ebenfalls mit den Kosten und der Praktikabilität kleiner Münzen zu kämpfen haben. Während einige Verbraucher nostalgisch auf die Münze blicken, sehen andere in der Abschaffung einen logischen Schritt in Richtung einer effizienteren und kostengünstigeren Bargeldwirtschaft.
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