MATTIGHOFEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der österreichische Motorradhersteller KTM hat in letzter Minute eine Insolvenz abgewendet, nachdem eine Finanzspritze von 600 Millionen Euro gesichert wurde. Diese Rettung, maßgeblich durch den indischen Zweiradhersteller Bajaj Auto ermöglicht, verschiebt die Machtverhältnisse innerhalb des Unternehmens und stellt die Zukunft von Stefan Pierer, dem langjährigen Gesicht von KTM, in Frage.
Die jüngste Entwicklung bei KTM markiert einen entscheidenden Wendepunkt für das Unternehmen, das in den letzten Jahren mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Die Zusage von 600 Millionen Euro durch Gläubiger, orchestriert von Bajaj Auto, einem der größten Zweiradhersteller Asiens, hat das Traditionsunternehmen vor dem endgültigen Aus bewahrt. Diese Rettungsaktion kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da KTM mit 2,2 Milliarden Euro Schulden und über 1200 Gläubigern konfrontiert war.
Die Rolle von Bajaj Auto in dieser Rettungsaktion ist nicht zu unterschätzen. Der indische Konzern, der bereits zuvor indirekt an KTM beteiligt war, hat seine Position durch die Organisation eines Kredits in Höhe von 632 Millionen Dollar bei J.P. Morgan und Citigroup weiter gestärkt. Diese finanzielle Unterstützung geht jedoch mit einer Machtverschiebung zulasten von Stefan Pierer einher, der seit den 1990er Jahren die Geschicke von KTM lenkt. Beobachter erwarten, dass Pierer schrittweise an Einfluss verlieren wird, während Bajaj seinen Einfluss ausbaut.
Die Herausforderungen für KTM sind jedoch noch lange nicht überwunden. Die Produktion steht still, und der Marktanteil des einstigen Rennsporthelden ist dramatisch eingebrochen. Im Jahr 2024 wurden nur noch 293.000 Motorräder verkauft, ein Rückgang von über 20 Prozent. Der Umsatz der Pierer Mobility AG fiel um fast ein Drittel auf 1,9 Milliarden Euro. Zudem wurden bereits 1850 Stellen abgebaut, und weitere 220 Arbeitsplätze könnten durch den Verkauf der Mehrheit an der italienischen Marke MV Agusta verloren gehen.
Die strukturellen Probleme von KTM sind tiefgreifend. Hohe Lagerbestände, teure Energie und überdurchschnittliche Löhne in Österreich belasten das Unternehmen zusätzlich. Die Coronajahre hatten zwar kurzfristig für einen Boom gesorgt, doch anstatt sich auf das Abebben dieses Effekts vorzubereiten, wurden Kapazitäten ausgebaut und Schulden aufgenommen. Nun zahlt KTM den Preis für diese Entscheidungen und überlebt nur durch ausländisches Kapital.
Die Zukunft von KTM bleibt ungewiss. Während die Produktion wieder aufgenommen werden soll, ist unklar, ob die 600 Millionen Euro ausreichen, um das Unternehmen nachhaltig zu stabilisieren. Der Sanierungsplan sieht keine tiefgreifende Transformation vor, sondern vor allem einen Zeitgewinn. Die Strategie wird nun in Indien geschrieben, und es bleibt abzuwarten, ob dies zu einem Wachstum oder einem schleichenden Rückzug führen wird.
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