LONDON (IT BOLTWISE) – Die Verbindung zwischen der menschlichen Mikrobiota und der psychischen Gesundheit ist ein aufstrebendes Forschungsfeld, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Eine neue Studie beleuchtet nun die Rolle der oralen Mikrobiota bei der Übertragung von psychischen Symptomen zwischen Ehepartnern.
Die Forschung zur Rolle der Mikrobiota im menschlichen Körper hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Insbesondere die orale Mikrobiota, die Gemeinschaft von Mikroorganismen im Mund, rückt zunehmend in den Fokus der Wissenschaftler. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass die Übertragung dieser Mikroorganismen zwischen frisch verheirateten Paaren eine Rolle bei der Entwicklung von Depressionen und Angstzuständen spielen könnte.
Forscher beobachteten, dass gesunde Ehepartner von Partnern mit Schlaflosigkeit, Depressionen und Angstzuständen innerhalb von sechs Monaten nach der Heirat ähnliche psychische Symptome und Mikrobiota-Profile entwickelten. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die potenziellen Mechanismen der emotionalen Ansteckung zwischen intimen Partnern.
Die Studie zeigt starke Korrelationen zwischen gemeinsamen bakteriellen Stämmen, veränderten Cortisolspiegeln und erhöhten Depressions- und Angstwerten. Obwohl die Ergebnisse noch nicht kausal sind, deuten sie auf einen möglichen mikrobiellen Weg für die emotionale Ansteckung hin. Die orale Mikrobiota der Ehepartner wurde im Laufe der Zeit immer ähnlicher, insbesondere wenn ein Partner unter Depressionen und Angstzuständen litt.
Die Forscher verwendeten validierte persische Versionen des Pittsburgh Sleep Quality Index, des Beck Depression Inventory-II und des Beck Anxiety Inventory, um 1.740 Paare zu untersuchen, die seit sechs Monaten verheiratet waren. Die Ergebnisse zeigten, dass gesunde Ehepartner von Insomnikern mit dem Depressions-Angst-Phänotyp signifikant höhere Werte in diesen Indizes erzielten als zu Beginn der Studie.
Zusätzlich veränderte sich die Zusammensetzung ihrer oralen Mikrobiota signifikant und wurde zunehmend der ihres Partners ähnlich. Insbesondere in Paaren, bei denen ein Partner den Depressions-Angst-Phänotyp aufwies, spiegelte die orale Mikrobiota des gesunden Partners die des betroffenen Partners wider. Diese mikrobiellen Veränderungen korrelierten mit Veränderungen der Speichel-Cortisolspiegel sowie der Depressions- und Angstwerte.
Die Studie identifizierte höhere Mengen an Clostridia, Veillonella, Bacillus und Lachnospiraceae bei Insomnikern mit dem Depressions-Angst-Phänotyp im Vergleich zu gesunden Kontrollen. Diese Bakterien könnten eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von psychischen Symptomen spielen.
Die Übertragung der oralen Mikrobiota spielt eine teilweise Rolle bei der Vermittlung von Depressionen und Angstzuständen unter Paaren. Da diese Studie assoziativ ist, sind weitere Forschungen erforderlich, um festzustellen, ob dieser Zusammenhang kausal ist. Sollte sich herausstellen, dass dieser Zusammenhang tatsächlich kausal ist, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die zeitgenössische Forschung haben.
Im Rahmen der diagnostischen, prädiktiven, präventiven und personalisierten Medizin könnten die praktischen und theoretischen Implikationen dieser Studie unser Verständnis verschiedener Aspekte der Mikrobiota-Wirt-Interaktionen verbessern.
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