LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung neuer DAX-Varianten durch ISS Stoxx wirft Fragen zur Notwendigkeit und zum Nutzen dieser Indizes auf. Während die DAX-Familie um drei neue Composite-Indizes erweitert wird, bleibt die Reaktion der ETF-Anbieter verhalten.

Die Einführung neuer Indizes durch ISS Stoxx, darunter der DAX All Cap, DAX Large Mid Cap und DAX Mid Small Cap, soll laut dem Unternehmen eine bestehende Lücke in der deutschen Indexlandschaft schließen. Doch die Frage bleibt, welche Lücke das genau sein soll. Bereits etablierte Alternativen wie der FTSE Germany All Cap, der F.A.Z.-Index und der MSCI Germany bieten seit Jahren umfassende und investierbare Optionen. Die DAX-Familie umfasst mittlerweile 3.018 Indizes, was die Frage aufwirft, ob dies eine durchdachte Marktsegmentierung oder eine übermäßige Komplexität darstellt.

Die Reaktion der ETF-Anbieter auf die neuen Indizes ist zurückhaltend. Große Anbieter wie Deka haben bereits abgewunken, während DWS noch prüft und BlackRock sich nicht äußert. Amundi setzt weiterhin auf den bewährten F.A.Z.-Index. Der Mangel an Investoreninteresse ist offensichtlich, da bestehende Produkte wie der Vanguard Germany All Cap ETF auf den FTSE-Index bereits fest etabliert sind und über 220 Millionen Euro verwalten. Warum sollte man also auf ein neues Produkt setzen, das noch niemand nachgefragt hat?

ISS Stoxx argumentiert, dass die neuen Indizes Teil einer strategischen internationalen Vermarktung sind, auch ohne konkrete Nachfrage. Viele Indizes dienen intern lediglich als Parent-Index oder Referenz, was den wirtschaftlichen Nutzen ohne entsprechende Produkte jedoch begrenzt. Die Berechnung von Composite-Indizes ist technisch günstig, was die Entwicklung neuer Varianten erleichtert. Doch Masse ersetzt nicht automatisch Klasse.

Die Vielfalt der neuen Indizes erinnert an den DAX 100 aus den 1990er Jahren, der 2003 aufgrund von Überlappungen und mangelnder Klarheit eingestellt wurde. Heute scheint man auf Umwegen dorthin zurückzukehren. Der DAX-All-Cap umfasst 160 Titel, bietet jedoch keinen echten Mehrwert gegenüber FTSE oder MSCI. Der Markt ist längst segmentiert, und eine weitere Aufteilung wirkt eher wie Marketing mit historischem Anstrich.

Die Stärke eines Index liegt in seiner Wiedererkennbarkeit, Einfachheit und Relevanz. Wer aus einem bekannten Standard ein Labyrinth aus Unterindizes und Klammerbegriffen macht, gefährdet das Vertrauen. Stoxx sieht keine Verwässerung, da am DAX ein „Ökosystem“ hängt. Doch genau darin liegt die Gefahr: Wenn jeder neue Index einen weiteren Ableger gebiert, wird aus einem verlässlichen Kompass ein Zettelkasten.

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Die DAX-Inflation: Brauchen wir wirklich 3.018 Varianten?
Die DAX-Inflation: Brauchen wir wirklich 3.018 Varianten? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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