LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigende Zahl von Angststörungen bei Jugendlichen weltweit wirft Fragen nach den zugrunde liegenden Ursachen auf. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Wurzeln dieser Probleme weit vor der Geburt liegen könnten.

Die Zunahme von Angststörungen bei Jugendlichen ist ein globales Phänomen, das nicht allein durch aktuelle Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie erklärt werden kann. Forscher argumentieren, dass die Ursachen dieser Störungen möglicherweise in den frühesten Lebensphasen zu finden sind. Bereits vor der Geburt können mütterlicher Stress und die Qualität der Fürsorge die Entwicklung von Gehirnsystemen beeinflussen, die für die emotionale Regulation und die exekutiven Funktionen verantwortlich sind.
Diese frühen Lebenssignale könnten Kinder auf zukünftige Widrigkeiten vorbereiten. Wenn sich jedoch die Umweltbedingungen ändern und die erwarteten Bedrohungen nicht eintreten, kann diese Vorbereitung ins Gegenteil umschlagen und zu Angststörungen führen. Die rasanten sozialen und technologischen Veränderungen, die junge Menschen heute erleben, könnten diese Diskrepanz zwischen frühen Erwartungen und tatsächlichen Erfahrungen noch verstärken.
Mark Hanson und Peter Gluckman haben in ihrer Perspektive aufgezeigt, wie entscheidend die Umweltbedingungen in den frühesten Lebensphasen für die Entwicklung eines Kindes sind. Sie betonen, dass präventive Ansätze, die den gesamten Lebensverlauf berücksichtigen, notwendig sind, um die wachsende Belastung durch psychische Gesundheitsprobleme zu bewältigen. Dies erfordert ein kohärentes Denken über die Unterstützung von Eltern und Betreuern sowie die frühe Kindheit durch politische Entscheidungsträger in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Sozialwesen.
Die Mechanismen, durch die Umweltfaktoren die Genexpression und damit die Entwicklung beeinflussen, sind komplex. Epigenetische Veränderungen in neuronalen Bahnen spielen eine Schlüsselrolle dabei, wie Umweltbedingungen die Stressreaktionen bei Nachkommen beeinflussen können. Diese Veränderungen können adaptive Reaktionen fördern, die in der Evolution von Vorteil sind. Doch wenn die antizipierten Bedingungen nicht mit der Realität übereinstimmen, kann dies zu einer unangemessenen sozialen und emotionalen Regulation führen, die sich in Form von Angststörungen manifestiert.
Die Forschungsergebnisse von Hanson und Gluckman unterstreichen die Notwendigkeit, die frühkindliche Entwicklung in den Mittelpunkt präventiver Strategien zu stellen. Dies könnte langfristig dazu beitragen, die psychische Gesundheit von Jugendlichen zu verbessern und die gesellschaftlichen Herausforderungen, die mit der Zunahme von Angststörungen verbunden sind, zu bewältigen.

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