LONDON (IT BOLTWISE) – In der digitalen Welt von TikTok entfaltet sich ein neuer Trend, der das Schlanksein als ultimatives Statussymbol propagiert. Diese Bewegung, bekannt als SkinnyTok, stellt eine Reaktion auf die Bodypositivity-Bewegung dar und birgt erhebliche gesundheitliche Risiken.
In der schnelllebigen Welt der sozialen Medien hat sich TikTok als Plattform etabliert, auf der Trends in rasantem Tempo entstehen und sich verbreiten. Einer dieser Trends, der in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat, ist SkinnyTok. Diese Bewegung, die von jungen Frauen dominiert wird, propagiert extremes Schlanksein als erstrebenswertes Ideal. Dabei wird das Schlanksein nicht nur als ästhetisches Ziel, sondern als Ausdruck von Disziplin und Erfolg dargestellt.
Der Trend zu SkinnyTok ist eine direkte Reaktion auf die Bodypositivity-Bewegung, die in den letzten Jahren das Internet dominierte. Während Bodypositivity Vielfalt und Akzeptanz verschiedener Körperformen fördert, sieht SkinnyTok dies als Zwang zur Akzeptanz an und propagiert stattdessen eine Rückkehr zu alten Schönheitsnormen. Diese Normen, die lange als überwunden galten, erleben nun eine Renaissance, die vor allem die Gesundheit der Betroffenen ausblendet.
Die Protagonistinnen von SkinnyTok, wie die Influencerin Liv Schmidt, propagieren eine rigorose Selbstoptimierung. Wenig essen, viel verzichten und keine Ausnahmen machen, sind die zentralen Botschaften dieser Bewegung. Diese Ideologie wird als Empowerment inszeniert, birgt jedoch massive gesundheitliche Risiken. Haarausfall, ausbleibende Menstruation und Essstörungen sind nur einige der möglichen Folgen dieser extremen Diäten.
Besonders besorgniserregend ist diese Entwicklung in einem Umfeld, in dem Essstörungen bei Jugendlichen, insbesondere bei Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren, stark zunehmen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung litten bereits vor der TikTok-Welle etwa 20 Prozent der jungen Frauen unter gestörtem Essverhalten. Mit der visuellen Radikalisierung auf Social Media wird diese Zahl voraussichtlich weiter steigen.
Doch nicht nur SkinnyTok steht in der Kritik. Auch die Bodypositivity-Bewegung wird hinterfragt. Der berechtigte Anspruch, Dicke nicht zu diskriminieren, wurde vielerorts als Verherrlichung von Fettleibigkeit fehlgedeutet. In einer Zeit, in der Übergewicht in Deutschland bereits mehr als 50 Prozent der Bevölkerung betrifft, stellt sich die Frage, wo die Grenze zwischen Akzeptanz und Verharmlosung verläuft.
Zwischen den Extremen von SkinnyTok und Bodypositivity klafft eine Leerstelle: die gesunde Mitte. Ein Ideal, das Balance statt Extreme predigt, ist auf Social Media meist schwer zu finden. Dabei wäre es genau das, was eine Generation im mentalen Dauerstress so dringend bräuchte. In einer Zeit, in der Selbstkontrolle und Verzicht zu Statussymbolen geworden sind, ist der körperliche Ausdruck dieser Ideale nicht nur privat, sondern politisch.
Was als Trend beginnt, wird schnell zum Narrativ über Wert und Unwert. “Dünn = besser” ist nicht einfach nur ein toxischer Hashtag, sondern ein kultureller Rückschritt in ein Jahrzehnt, das Magersucht als Model-Qualifikation betrachtete. Es ist an der Zeit, dass wir uns auf die Suche nach einer gesunden Mitte machen, die sowohl körperliche als auch mentale Gesundheit in den Vordergrund stellt.
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