BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Kommission hat eine empfindliche Strafe gegen den Essenslieferdienst Delivery Hero verhängt, nachdem illegale Absprachen mit dem Konkurrenten Glovo aufgedeckt wurden.

Die Europäische Kommission hat eine Strafe von 223 Millionen Euro gegen Delivery Hero verhängt, nachdem das Unternehmen in ein illegales Kartell mit Glovo verwickelt war. Diese Entscheidung folgt auf eine umfassende Untersuchung, die wettbewerbswidrige Praktiken wie Preisabsprachen und Marktaufteilungen aufdeckte. Glovo, mit Sitz in Spanien, wurde ebenfalls mit einer Strafe von knapp 106 Millionen Euro belegt.
Die Absprachen zwischen Delivery Hero und Glovo umfassten nicht nur sensible Informationen wie Preise, sondern auch Vereinbarungen, keine Arbeitnehmer voneinander abzuwerben und Märkte geografisch untereinander aufzuteilen. Diese Praktiken wurden laut der EU-Kommission über E-Mails und WhatsApp-Nachrichten koordiniert. Die konkreten Auswirkungen auf Verbraucher oder Wettbewerber in Deutschland wurden von der Kommission nicht näher erläutert.
Bereits im November 2023 führte die Kommission unangekündigte Inspektionen bei den Hauptsitzen von Delivery Hero in Berlin und Glovo in Barcelona durch. Diese Maßnahmen waren Teil eines länger andauernden Verfahrens, das nun zu den verhängten Strafen führte. Interessanterweise bestreiten die beiden Unternehmen ihre Beteiligung an dem Kartell nicht, was die Ermittlungen beschleunigte.
Delivery Hero, das in rund 70 Ländern aktiv ist, hatte bereits im Vorjahr bekannt gegeben, dass eine Strafe von möglicherweise mehr als 400 Millionen Euro drohen könnte. Das Unternehmen hatte jedoch nur 186 Millionen Euro für diese potenzielle Strafe zurückgelegt, was nun zu einer finanziellen Herausforderung werden könnte.
Zu Delivery Hero gehören zahlreiche Lieferservices wie foodora, foodpanda und inzwischen auch Glovo. Das Unternehmen zählt zu den größten Lebensmittellieferdiensten in Europa und bietet neben Lebensmitteln auch andere Produkte an. Diese Diversifikation könnte helfen, die finanziellen Auswirkungen der Strafe abzufedern.
Die Entscheidung der EU-Kommission unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung von Wettbewerbsregeln, insbesondere in der dynamischen und schnell wachsenden Lieferdienstbranche. Experten erwarten, dass diese Strafen als Warnung für andere Unternehmen dienen, die möglicherweise ähnliche Praktiken in Betracht ziehen.
In der Zukunft könnte die Branche verstärkt unter Beobachtung stehen, da die EU-Kommission weiterhin entschlossen ist, faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Dies könnte zu einer verstärkten Regulierung und strengeren Kontrollen führen, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb nicht durch illegale Absprachen verzerrt wird.

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