BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in ihrem jüngsten Bericht zur weltweiten Tabak- und Nikotin-Epidemie Deutschland wegen seiner vergleichsweise niedrigen Tabaksteuern und unzureichenden Maßnahmen zur Tabakprävention kritisiert. Trotz eines hoch entwickelten Gesundheitssystems bleibt Deutschland hinter den Empfehlungen der WHO zurück, was die Kontrolle von Tabakprodukten betrifft.

Die WHO hat in ihrem aktuellen Bericht die Tabaksteuerpolitik Deutschlands ins Visier genommen. Mit einem Steueranteil von durchschnittlich 61,4 Prozent liegt Deutschland deutlich unter der von der WHO empfohlenen Marke von 75 Prozent. Diese Differenz macht Deutschland, zusammen mit Ländern wie Norwegen und der Schweiz, zu einem der Schlusslichter in Europa. Die WHO sieht in höheren Steuern ein effektives Mittel, um den Tabakkonsum zu reduzieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Ein weiterer Kritikpunkt der WHO ist die unzureichende Tabakprävention in Deutschland. Programme zur Raucherentwöhnung und bestehende Werbeverbote werden als nicht ausreichend betrachtet. Besonders der Schutz vor Passivrauchen in öffentlichen Räumen wird als verbesserungswürdig angesehen, da weltweit jährlich 1,3 Millionen Menschen an den Folgen des Passivrauchens sterben.
Die WHO lobt jedoch die Fortschritte Deutschlands in der Datenerhebung zur Tabaknutzung und den gesundheitlichen Warnungen. Auch die Medienkampagnen gegen Tabakkonsum werden positiv hervorgehoben. Dennoch haben nur vier Länder weltweit alle WHO-Empfehlungen umgesetzt: Brasilien, Mauritius, die Niederlande und die Türkei. In diesen Ländern ist die Raucherquote, mit Ausnahme der Türkei, deutlich niedriger als in Deutschland.
Besonders besorgniserregend ist laut WHO der Trend zu E-Zigaretten und Tabakerhitzern. Diese Produkte werden oft als weniger schädliche Alternativen vermarktet, enthalten jedoch ebenfalls Nikotin und potenziell schädliche Substanzen. Die WHO plädiert für ein umfassendes Verbot dieser Produkte, ein Schritt, den bereits 42 Länder gegangen sind.
Die Diskussion um Tabaksteuern und Präventionsmaßnahmen ist in Deutschland nicht neu. Historisch gesehen hat das Land immer wieder Anpassungen vorgenommen, jedoch oft ohne die von der WHO geforderten Standards zu erreichen. Experten betonen, dass eine Erhöhung der Tabaksteuern nicht nur gesundheitliche Vorteile bringt, sondern auch die staatlichen Einnahmen erhöhen könnte.
In der Zukunft könnte Deutschland von den Erfahrungen anderer Länder lernen, die erfolgreich striktere Tabakregulierungen umgesetzt haben. Eine umfassende Strategie, die sowohl Steuererhöhungen als auch verstärkte Präventionsmaßnahmen umfasst, könnte langfristig zu einer signifikanten Reduzierung des Tabakkonsums führen.

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