Deutschlands Wirtschaft: Strukturreformen dringend erforderlich

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschlands führende Wirtschaftsinstitute warnen, dass das aktuelle Investitionspaket der Regierung ohne tiefgreifende Strukturreformen nur kurzfristige Effekte haben wird. Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren bleiben verhalten, während strukturelle Schwächen die langfristige Entwicklung gefährden könnten. Experten betonen die Notwendigkeit von Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Wirtschaft nachhaltig zu stärken.

Deutschlands führende Wirtschaftsinstitute haben in ihrem Herbstbericht darauf hingewiesen, dass das Investitionspaket der Regierung ohne tiefgreifende Strukturreformen nur kurzfristige Effekte haben wird. Die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren bleiben verhalten, während strukturelle Schwächen die langfristige Entwicklung gefährden könnten. Geraldine Dany-Knedlik vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) betonte, dass die deutsche Wirtschaft eine Erneuerung benötigt, um nachhaltiges Wachstum zu sichern.

Für das Jahr 2025 erwarten die Ökonomen ein BIP-Wachstum von lediglich 0,2 %, was kaum mehr als eine Stagnation darstellt. Diese Prognose wurde leicht von einer früheren Schätzung von 0,1 % nach oben korrigiert, basierend auf revidierten Daten aus den Vorjahren. Die Institute prognostizieren für 2026 und 2027 ein Wachstum von 1,3 % bzw. 1,4 %, warnen jedoch, dass ohne strukturelle Anpassungen die Dynamik nicht anhalten wird.

Die Berichte heben hervor, dass hohe Kosten, ein Fachkräftemangel und eine abnehmende Wettbewerbsfähigkeit das Wachstum bedrohen. Stefan Kooths vom Kieler Institut für Weltwirtschaft verglich die deutsche Wirtschaft mit einem Drogenabhängigen, der gerade eine Dosis in Form der versprochenen Milliarden von Merz erhalten hat. Diese Metapher verdeutlicht die kurzfristige Wirkung der Investitionen ohne langfristige Reformen.

Ein weiteres Risiko stellt die aggressive Handelspolitik der USA dar, die das globale Wachstum belasten könnte. Laut Hannah Seidl vom DIW Berlin werfen die US-Zölle lange Schatten auf die Weltwirtschaft im Herbst 2025. Während viele Länder und die EU Handelsabkommen mit Washington erreicht haben, verankern diese Abkommen ein hohes Zollniveau, das die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Exporteure beeinträchtigen könnte.

Die Institute betonen die Notwendigkeit, die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft anzugehen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und langfristiges Wachstum zu ermöglichen. Ohne Reformen droht die Gefahr, dass die deutsche Wirtschaft in einem globalen Umfeld, das von Unsicherheiten und Handelskonflikten geprägt ist, an Boden verliert.

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