PORTLAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben erstmals die molekulare Struktur von Glutamatrezeptoren im Kleinhirn mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie kartiert. Diese Entdeckung könnte den Weg für zukünftige Therapien ebnen, die darauf abzielen, die Funktion nach Verletzungen oder genetischen Störungen wiederherzustellen.
Die jüngste Entdeckung der molekularen Struktur von Glutamatrezeptoren im Kleinhirn durch Wissenschaftler der Oregon Health & Science University markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Neurowissenschaft. Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie konnten Forscher die Rezeptoren in einer bisher unerreichten Detailtiefe visualisieren. Diese Rezeptoren spielen eine entscheidende Rolle bei der neuronalen Kommunikation, die für Bewegung, Gleichgewicht und Kognition von zentraler Bedeutung ist.
Die genaue Organisation der Rezeptoren an den Synapsen ermöglicht es ihnen, Neurotransmittersignale mit hoher Präzision zu erkennen. Diese Erkenntnisse könnten langfristig zur Entwicklung von Therapien führen, die auf die Reparatur beschädigter Gehirnkreisläufe abzielen, insbesondere bei motorischen und kognitiven Störungen. Obwohl die Forschungsergebnisse nicht sofort in Behandlungen umgesetzt werden können, bieten sie eine wertvolle Grundlage für zukünftige therapeutische Ansätze.
Die Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, wurde von der National Institutes of Health und dem Howard Hughes Medical Institute unterstützt. Sie zeigt die Organisation eines spezifischen Typs von Glutamatrezeptoren, die als primäre exzitatorische Neurotransmitter im Gehirn gelten, und ihre Bindung an Proteine, die an den Synapsen im Kleinhirn konzentriert sind.
Eric Gouaux, Ph.D., leitender Wissenschaftler am OHSU Vollum Institute, betont die Bedeutung der präzisen Anordnung der Rezeptoren, um Neurotransmitter effektiv zu detektieren. Diese Erkenntnisse könnten eines Tages helfen, beschädigte Synapsen zu reparieren und die Funktion des Kleinhirns zu verbessern.
Die Forschung wurde mit modernster Kryo-Elektronenmikroskopie durchgeführt, die 2018 als eines von drei nationalen Zentren eingerichtet wurde. Die Wissenschaftler untersuchten die Form eines bestimmten Glutamatrezeptors im Kleinhirn von Nagetieren auf nahezu atomarer Ebene. Laurence Trussell, Ph.D., Mitautor der Studie, hebt hervor, dass Verletzungen oder genetische Mutationen im Kleinhirn zu schweren Störungen des Gleichgewichts, der Bewegung oder der Kognition führen können.
Die Entdeckung könnte auch Anwendungen für neue Behandlungen haben, wie Gouaux erklärt. Die Forscher sind daran interessiert, die molekularen Einblicke zu nutzen, um möglicherweise beschädigte Synapsen zu reparieren. Diese Forschung eröffnet spannende neue Möglichkeiten für therapeutische Anwendungen.

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