KIEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die dramatische Abnahme der Ostseedorschbestände ist ein alarmierendes Beispiel für die Auswirkungen von Überfischung und Umweltveränderungen. Trotz eines seit 2019 bestehenden Fangverbots zeigen sich bisher keine Anzeichen einer Erholung.
Die Ostsee, einst reich an Dorschen, steht heute vor einer ökologischen Krise. Die Bestände des Ostseedorsches sind in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen, was auf intensive Befischung und signifikante Umweltveränderungen zurückzuführen ist. Diese Entwicklungen haben nicht nur die Anzahl der Fische reduziert, sondern auch ihre Größe erheblich verringert. Einst als Giganten der Meere bekannt, erreichen die Fische heute kaum noch die Größe eines Esstellers.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist die fischereiinduzierte Evolution. Über Jahre hinweg wurden die größten Exemplare bevorzugt gefangen, was dazu führte, dass kleinere, schneller geschlechtsreife Fische einen evolutionären Vorteil hatten. Diese genetischen Veränderungen sind tiefgreifend und haben die Fortpflanzungsstrategien der Dorsche nachhaltig beeinflusst.
Untersuchungen des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel haben diese Veränderungen durch die Analyse von Gehörsteinchen, sogenannten Otolithen, nachgewiesen. Diese ermöglichen eine genaue Altersbestimmung der Fische und zeigen, dass bestimmte Wachstumsgenvarianten selektiert wurden, was zu einer nahezu vollständigen Ausrottung der schnell wachsenden Dorsche führte.
Die ökologischen Konsequenzen sind erheblich. Kleinere, früh geschlechtsreife Fische produzieren weniger Nachkommen, was die Erholung der Bestände zusätzlich erschwert. Trotz des seit 2019 geltenden Fangverbots ist bisher weder eine Erholung der Bestandszahlen noch eine Veränderung der Größenverteilung zu beobachten.
Die Situation des Ostseedorsches wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit nachhaltiger Fischereipraktiken und den Schutz mariner Ökosysteme. Ohne gezielte Maßnahmen zur Wiederherstellung der Bestände und zur Anpassung an Umweltveränderungen droht ein weiterer Verlust dieser wichtigen Art.
Experten fordern daher verstärkte Anstrengungen zur Überwachung und zum Schutz der Bestände sowie eine Anpassung der Fischereipolitik, um langfristig eine Erholung der Ostseedorschpopulationen zu ermöglichen. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen kann der Fortbestand dieser Art gesichert werden.
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