WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der plötzliche Rückzug Kanadas von seiner geplanten Digitalsteuer zeigt die Macht der US-Handelspolitik unter Donald Trump. Diese Entwicklung wirft Fragen über die zukünftige Handelsstrategie der EU auf, die sich bald in einer ähnlichen Situation befinden könnte.
Die Entscheidung Kanadas, seine Digitalsteuer in letzter Minute zurückzuziehen, ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Macht, die die USA unter der Führung von Donald Trump auf die internationale Handelspolitik ausüben. Ursprünglich sollte die Steuer auf den Umsatz von US-Tech-Giganten wie Google und Meta in Kanada erhoben werden, doch der massive Druck aus Washington führte zu einem abrupten Kurswechsel. Diese Entwicklung ist nicht nur für Kanada von Bedeutung, sondern sendet auch ein starkes Signal an die Europäische Union, die sich in einer ähnlichen Lage wiederfinden könnte.
Für die EU steht viel auf dem Spiel, da die Zollpause für viele europäische Exporte in die USA bald endet. Sollte Brüssel nicht auf die Forderungen Washingtons eingehen, drohen neue Sonderabgaben. Die Frage, die sich stellt, ist, wie Europa auf diese Herausforderung reagieren wird. Die EU könnte versuchen, Trumps Schwachstellen auszunutzen, wie etwa seine Abhängigkeit von stabilen Finanzmärkten. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Trump auf negative Marktsignale nervös reagiert, was die EU als Hebel nutzen könnte.
Ein weiterer Aspekt, der Trumps Politik gefährden könnte, ist die Unzufriedenheit der US-Konsumenten. Die Auswirkungen der Handelszölle sind bereits spürbar, da viele Hersteller die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergeben. Dies hat zu einem Rückgang der Konsumausgaben geführt, was die Wähler zunehmend unzufrieden mit Trumps Kurs macht. Diese Unzufriedenheit könnte sich bei den kommenden Wahlen 2026 bemerkbar machen, bei denen Trumps Wirtschaftspolitik auf dem Prüfstand stehen wird.
Eine mögliche Strategie der EU könnte darin bestehen, ihre technologische Stärke auszuspielen. Besonders die High-End-Lithografieanlagen des niederländischen Unternehmens ASML sind für die US-Chipindustrie unverzichtbar. Ein Exportstopp dieser Technologie könnte die USA empfindlich treffen und wäre ein schwer zu vergeltender Schritt. Dies zeigt, dass die EU durchaus über Mittel verfügt, um auf Trumps Druck zu reagieren.
Die Digitalsteuer bleibt ein zentrales Thema in den Verhandlungen. Obwohl Kanada zurückgerudert ist, arbeitet die EU bereits an eigenen Modellen, die gezielt US-Konzerne treffen könnten. Eine solche Steuer könnte den digitalen Dienstleistungshandel zwischen den USA und Europa erheblich beeinflussen und wäre ein starkes Signal an Trump, dass Europa bereit ist, klare Regeln zu etablieren.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die EU gut beraten ist, ihre Handelsstrategie zu überdenken und sich auf mögliche Eskalationen vorzubereiten. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich das transatlantische Handelsverhältnis entwickelt und welche Rolle Europa in diesem Kontext spielen wird.
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