OXFORD / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer wegweisenden Studie haben Forscher der Universität Oxford herausgefunden, dass die elektrische Stimulation bestimmter Hirnregionen die mathematischen Fähigkeiten von Studenten erheblich verbessern kann.
Die neueste Forschung der Universität Oxford zeigt, dass die elektrische Stimulation des Gehirns das mathematische Lernen bei Studenten fördern kann. Diese Entdeckung könnte den Weg für den Einsatz solcher Technologien im häuslichen Umfeld ebnen, obwohl Experten betonen, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die langfristigen Auswirkungen zu verstehen.
In der Studie wurden 72 Studenten in drei Gruppen eingeteilt, wobei zwei Gruppen eine elektrische Stimulation erhielten und die dritte Gruppe als Kontrollgruppe diente. Die Stimulation zielte auf die dorsolaterale präfrontale Kortikalis (dlPFC) und den posterioren parietalen Kortex (PPC) ab, die in früheren Studien mit mathematischen Fähigkeiten in Verbindung gebracht wurden.
Die Methode der transkraniellen Zufallsrauschstimulation (tRNS) wurde angewendet, da sie als komfortabler gilt als andere Formen der nicht-invasiven Hirnstimulation. Die Teilnehmer erhielten über fünf Tage hinweg insgesamt 150 Minuten Stimulation, begleitet von mathematischen Tests.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Stimulation der dlPFC die Rechenfähigkeiten der Teilnehmer verbesserte, während die Stimulation der PPC keine signifikante Verbesserung des Drill-Lernens bewirkte. Interessanterweise verschlechterte sich die Leistung von Mathematikprofessoren bei einer früheren Studie unter Stimulation, was darauf hindeutet, dass bereits hochqualifizierte Personen möglicherweise nicht von dieser Methode profitieren.
Roi Cohen Kadosh, Mitbegründer von Cognite Neurotechnology, sieht großes Potenzial in der Anwendung dieser Technologie in Bildungseinrichtungen und für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Dennoch warnt der Psychologe Sung Joo Kim, dass die Geräte individuell angepasst werden müssen, um die unterschiedlichen anatomischen Strukturen der Gehirne zu berücksichtigen.
Die Forscher betonen, dass die Entwicklung solcher Technologien auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen beruhen muss. Viele der derzeit auf dem Markt befindlichen Geräte zur Hirnstimulation basieren auf unzureichender wissenschaftlicher Evidenz, was die Notwendigkeit weiterer Forschung unterstreicht.
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