FRANKFURT AM MAIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Deutsche Bank steht vor erheblichen Herausforderungen durch die neuen Basel-IV-Regeln, die eine drastische Erhöhung der risikogewichteten Aktiva mit sich bringen. Diese Veränderungen könnten die Kernkapitalquote der Bank unter die regulatorische Mindestgrenze drücken und somit einen erheblichen Kapitalbedarf erzeugen.

Die neuen Basel-IV-Richtlinien stellen die Deutsche Bank vor eine bedeutende Herausforderung. Die Bank rechnet mit einem Anstieg ihrer risikogewichteten Aktiva (RWA) um etwa ein Drittel bis 2033. Diese Entwicklung könnte die hart erarbeitete Kernkapitalquote (CET1) von derzeit 13,8 % auf nur noch 10,4 % senken, was unter der regulatorisch geforderten Mindestgrenze von 11,3 % liegt.
Besonders betroffen ist das Firmenkreditbuch der Deutschen Bank, dessen RWAs sich nahezu verdoppeln könnten. Auch das Hypothekengeschäft sieht sich einem erheblichen Anstieg gegenüber. Im Vergleich zu Wettbewerbern wie BNP Paribas oder UBS, die bereits stark auf Standardmodelle setzen, hat die Deutsche Bank bisher nur 33 % ihrer RWAs auf diese Weise berechnet.
Die Bank hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie regulatorische Belastungen abfedern kann. Dennoch reagierten Investoren nervös auf die neuen Berechnungen, was zu einem Kursverlust der Aktie um sechs Prozent führte. Analysten von Citi halten diese Reaktion für übertrieben und verweisen auf die lange Übergangsfrist sowie mögliche Änderungen an den finalen Regeln.
Während Institute wie die Commerzbank von den neuen Regelungen profitieren könnten, da deren RWAs bis 2030 sogar sinken könnten, gehört die Deutsche Bank laut Einschätzungen von Autonomous und Morgan Stanley zu den größten Verlierern der neuen Regulierungswelle. Weitere betroffene Banken sind unter anderem SEB, Danske Bank und UBS.
Die neuen Vorschriften schränken die Nutzung interner Risikomodelle drastisch ein, was die Deutsche Bank vor erhebliche Herausforderungen stellt. CFO James von Moltke hatte bereits 2023 mit einem “Tag-1-Effekt” von rund 30 Mrd. € gerechnet, doch die aktuellen Berechnungen legen ein Worst-Case-Szenario von 63 Mrd. € nahe.
Die Deutsche Bank betont, dass diese Zahlen keine Gegenmaßnahmen wie regulatorische Anpassungen oder interne Effizienzmaßnahmen berücksichtigen. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, und die Bank muss sich auf einen potenziellen Kapitalbedarf einstellen, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.

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