STANFORD / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Entwicklung in der Krebstherapie könnte die Behandlung von schwer zugänglichen Tumoren revolutionieren. Forscher der Stanford University haben ein synthetisches Molekül entwickelt, das gezielt Krebszellen angreift und das Immunsystem aktiviert.
Die Stanford University hat einen bedeutenden Fortschritt in der Krebstherapie erzielt, indem sie ein neues synthetisches Molekül entwickelt hat, das in der Lage ist, das Immunsystem direkt gegen Krebszellen zu aktivieren. Diese Entwicklung könnte insbesondere bei schwer zugänglichen Tumoren, wie sie bei Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs vorkommen, von entscheidender Bedeutung sein.
Traditionelle Krebstherapien stoßen oft an ihre Grenzen, da Tumore die Fähigkeit besitzen, die Immunantwort des Körpers zu unterdrücken. Die Forscher um Jennifer Cochran und Ronald Levy haben nun ein Molekül namens PIP-CpG entwickelt, das diese Barriere überwinden kann. PIP-CpG kombiniert zwei wesentliche Elemente: PIP, das spezifisch an Integrine auf Krebszellen bindet, und CpG, das als Immunstimulans wirkt, indem es den Toll-like-Rezeptor 9 (TLR9) aktiviert.
Die intravenöse Verabreichung von PIP-CpG ermöglicht es, dass das Molekül effizient verschiedene Krebsherde im Körper erreicht. Diese gezielte Ansammlung des Immunstimulans an den Tumorstellen sorgt dafür, dass die Immunantwort genau dort verstärkt wird, wo sie am dringendsten benötigt wird. In Versuchen mit Mäusen, die an aggressivem Brustkrebs litten, überlebten sechs von neun Tieren nach nur drei Dosen signifikant länger als unbehandelte Mäuse. Bei der Hälfte der behandelten Mäuse reichte sogar eine einzige Dosis aus, um den Tumor vollständig zu eliminieren.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode liegt darin, dass sie die Einschränkungen bisheriger Therapien überwindet, bei denen Immunstimulanzien direkt in die Tumore injiziert werden mussten. Diese Methode war oft ineffektiv bei Tumoren, die schwer zugänglich sind oder sich im Körper ausgebreitet haben. Die systemische Verabreichung von TLR9-Agonisten hatte bisher nur begrenzten Erfolg, da die Substanzen nicht ausreichend an den Tumorstellen konzentriert werden konnten.
Durch die Kopplung von CpG an das integrinbindende Peptid PIP konnte die Präzision der Zielerfassung und die therapeutische Wirkung erheblich verbessert werden. Im Vergleich zu Standardbehandlungen mit nur CpG zeigten Mäuse, die mit PIP-CpG behandelt wurden, eine verbesserte Überlebensrate und eine effektivere Tumorreduktion, selbst bei schwierigen Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Die Forscher entdeckten, dass ihr gezieltes Molekül die Tumorumgebung drastisch veränderte. Vor der Behandlung dominierten Zellen, die die Immunaktivität unterdrückten, die Tumore. Nach der Behandlung waren die Tumore von aktivierten Immunzellen durchsetzt, darunter CD8+ T-Zellen, CD4+ T-Zellen und B-Zellen. Diese Veränderung der Tumorumgebung von immununterdrückend zu immunaktivierend ist ein entscheidender Schritt in der Krebstherapie.
Die Vielseitigkeit des PIP-Moleküls, das von Caitlyn Miller und ihrem Team entwickelt wurde, ist ein weiterer Vorteil dieser Therapie. PIP bindet effizient an Integrine, die in verschiedenen Krebsarten vorkommen, was es zu einem breit anwendbaren Tumorzielmittel macht. Im Gegensatz zu größeren, antikörperbasierten Behandlungen bieten die kleineren, peptidbasierten Moleküle Vorteile wie eine schnellere Ausscheidung aus dem Blutkreislauf, eine leichtere Penetration in Tumore und einfachere Herstellungsprozesse.
Die Forscher sind optimistisch, dass diese Therapie in Zukunft auch in Kombination mit anderen Krebsbehandlungen eingesetzt werden kann. Derzeit wird PIP-CpG in verschiedenen Krebsarten getestet, um sein Anwendungspotenzial zu erweitern. Obwohl noch weitere Forschung notwendig ist, um die Sicherheit und Wirksamkeit beim Menschen zu gewährleisten, bieten die erfolgreichen Ergebnisse aus Tierstudien neue Hoffnung für die Entwicklung einer effektiven Behandlung für bisher schwer behandelbare Krebserkrankungen.
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