PHILADELPHIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität von Pennsylvania hat das Verständnis der Gehirnfunktion in sozialen Kontexten revolutioniert. Die Forschung zeigt, dass die dorsale mediale präfrontale Cortex (DMPFC), eine Gehirnregion, die traditionell mit sozialem Denken in Verbindung gebracht wird, stärker auf Unsicherheit als auf soziale Interaktionen allein reagiert.
Die jüngste Forschung der Universität von Pennsylvania hat ein neues Licht auf die Funktionsweise des Gehirns geworfen, insbesondere auf die Rolle der dorsalen medialen präfrontalen Cortex (DMPFC). Diese Region, die bisher hauptsächlich mit sozialem Denken und der Fähigkeit, die Gedanken und Gefühle anderer zu verstehen, in Verbindung gebracht wurde, zeigt eine stärkere Aktivierung bei Unsicherheit. Dies gilt nicht nur für soziale Situationen, sondern auch für Unsicherheiten im Zusammenhang mit Objekten und körperlichen Merkmalen.
Die Forscher verwendeten funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI), um die Gehirnaktivität von 46 Teilnehmern zu untersuchen, während diese Unsicherheiten in verschiedenen Kontexten bewerteten. Die Ergebnisse legen nahe, dass die DMPFC-Aktivierung nicht exklusiv auf soziale Kognition beschränkt ist, sondern vielmehr eine Reaktion auf Unsicherheit darstellt, die in sozialen Kontexten oft erhöht ist.
Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für das Verständnis von Störungen wie Autismus haben. Traditionell wurde angenommen, dass atypische soziale Verhaltensweisen bei Autismus auf Defizite in der sozialen Kognition zurückzuführen sind. Die neue Forschung legt jedoch nahe, dass diese Unterschiede eher auf eine veränderte Verarbeitung von Unsicherheit zurückzuführen sein könnten. Dies könnte neue Ansätze für Interventionen und Therapien eröffnen.
Die Studie, die in der Zeitschrift Journal of Neuroscience veröffentlicht wurde, hebt die Bedeutung von Unsicherheit als Schlüsselfaktor hervor, der die Art und Weise beeinflusst, wie Menschen in sozialen und nicht-sozialen Kontexten denken und handeln. Die Forscher Adrianna Jenkins und Dilara Berkay betonen, dass die DMPFC-Aktivierung durch Unsicherheit angetrieben wird, was in sozialen Kontexten oft zu einer erhöhten Aktivierung führt.
In zukünftigen Forschungen planen die Wissenschaftler, verschiedene Arten von Unsicherheit zu charakterisieren, wie z.B. reduzierbare und nicht reduzierbare Unsicherheit, und deren Zusammenhang mit der DMPFC-Aktivierung und sozialen Funktionsstörungen zu untersuchen. Diese Arbeit könnte auch dazu beitragen, neue Einblicke in andere soziale Bedingungen zu gewinnen, indem sie Aspekte atypischer sozialer Kognition als atypische Unsicherheitskognition neu konzipiert.
Die Forschungsergebnisse eröffnen neue Perspektiven für das Verständnis der kognitiven Architektur des sozialen Gehirns und der damit verbundenen Störungen. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse zu einem besseren Verständnis und möglicherweise zu neuen Behandlungsmethoden für Menschen mit Autismus und anderen sozialen Störungen führen werden.
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