SCHKOPAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Der US-amerikanische Chemiekonzern Dow hat angekündigt, zwei seiner großen Chemieanlagen in Mitteldeutschland bis Ende 2027 zu schließen. Diese Entscheidung könnte erhebliche Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und die Beschäftigungslage haben.
Der Rückzug des US-Konzerns Dow aus dem Mitteldeutschen Chemiedreieck markiert einen bedeutenden Einschnitt für die Region. Die Schließung der Chlor-Alkali- und Vinyl-Anlagen in Schkopau sowie des Crackers in Böhlen wird nicht nur die Zahl der Arbeitsplätze um ein Drittel reduzieren, sondern auch die gesamte chemische Infrastruktur der Region beeinflussen. Diese Anlagen sind entscheidend für die Produktion von PVC-Kunststoffen und die Herstellung von chemischen Grundstoffen wie Ethylen und Propylen, die an andere Unternehmen im Chemiedreieck geliefert werden.
Dow begründet diesen Schritt mit den anhaltend schwierigen Marktbedingungen in Europa. Überkapazitäten, die durch steigende Importe verschärft werden, sowie hohe Energie- und Rohstoffkosten und steigende CO2-Kosten sind nur einige der Herausforderungen, denen sich das Unternehmen gegenübersieht. Diese Faktoren haben zu einer geringen wirtschaftlichen Wachstumsprognose und einer sinkenden Nachfrage aus Schlüsselindustrien geführt.
Die Ankündigung kommt nicht völlig überraschend, da Dow bereits im April angedeutet hatte, dass die Anlagen auf dem Prüfstand stehen. Dennoch sorgt die endgültige Entscheidung für Besorgnis unter den 550 betroffenen Mitarbeitern. Der Betriebsratschef des Standorts Böhlen, Andreas Zielke, äußerte seine Besorgnis über die Zukunft der Produktion in der Region und betonte die Notwendigkeit, alternative Lösungen zu finden.
Die Auswirkungen auf die Kunden sollen laut Dow möglichst gering gehalten werden. Eine Ethylen-Pipeline aus dem niedersächsischen Stade könnte die Versorgung teilweise übernehmen. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die langfristigen Folgen für die regionale chemische Industrie bestehen. Christof Günther, Geschäftsführer des Chemieparkbetreibers Infra-Leuna, betont, dass die geplanten Produktionsstilllegungen den mitteldeutschen Stoffverbund schwächen könnten.
Die Schließung der Dow-Anlagen wirft auch Fragen über die Zukunft der chemischen Produktion in Mitteldeutschland auf. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat intensive Gespräche mit der deutschen Dow-Führung geführt, um mögliche Lösungen zu erörtern. Ziel ist es, neue Produktionskapazitäten zu erschließen, um die durch den Wegfall des Crackers unterbrochenen Produktketten zu ersetzen.
Dow war nach der Wende der erste große internationale Investor im Chemiedreieck und hat seit 1995 die Standorte Schkopau, Böhlen und Leuna weiterentwickelt. Trotz zahlreicher Vorhaben, wie der geplanten Kunststoffrecyclinganlage in Böhlen, wurden viele Projekte nicht umgesetzt. Die aktuelle Entscheidung könnte langfristige Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der Region haben.
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