MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Autozulieferindustrie steht vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Jörg Buchheim, CEO von Webasto, einem der führenden Unternehmen der Branche, warnt vor einem drohenden finanziellen Engpass, der in den kommenden zwei Jahren einen Kapitalbedarf von bis zu 30 Milliarden Euro erfordern könnte.

Die deutsche Autozulieferindustrie sieht sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die ihre Existenz bedrohen könnten. Jörg Buchheim, CEO von Webasto, einem der führenden Unternehmen in diesem Sektor, hat in einem Interview die alarmierende Lage der Branche hervorgehoben. Er prognostiziert, dass die Branche in den nächsten zwei Jahren einen Kapitalbedarf von bis zu 30 Milliarden Euro haben wird, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.
Ein wesentlicher Faktor für diese Krise ist die Elektrowende, die die gesamte Automobilindustrie erfasst hat. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge erfordert erhebliche Investitionen in neue Technologien und Produktionsprozesse. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber aus China auf den Markt, die mit kostengünstigen und technologisch fortschrittlichen Produkten die etablierten Anbieter unter Druck setzen.
Webasto selbst befindet sich in Verhandlungen mit Banken, um etwa 200 Millionen Euro an Liquidität zu sichern. Doch die Banken zeigen sich zunehmend zurückhaltend, der Branche Kredite zu gewähren. Buchheim sieht daher die staatliche Förderbank KfW in der Pflicht, mit Garantien zu unterstützen, um den Zugang zum Kapitalmarkt zu erleichtern.
Trotz der Herausforderungen sieht Buchheim auch Chancen für die deutsche Autoindustrie. Mit neuen Modellen wie der „Neuen Klasse“ von BMW oder dem „CLA“ von Mercedes könnten deutsche Hersteller wieder mit den chinesischen Konkurrenten gleichziehen. Allerdings betont er, dass dies allein nicht ausreiche. Die Branche müsse auf eine radikale Standardisierung setzen und die Kostenstruktur der chinesischen Wettbewerber erreichen.
Ein entscheidender Faktor für den zukünftigen Erfolg wird die Software sein. Buchheim erklärt, dass der Wettbewerb nicht mehr über physische Komponenten wie Lenkräder oder Lüftungsklappen entschieden wird, sondern über die Software, die in den Fahrzeugen zum Einsatz kommt. Dies erfordert eine Neuausrichtung der Entwicklungsstrategien und Investitionen in digitale Technologien.
Die deutsche Autozulieferindustrie steht somit vor einem tiefgreifenden Wandel. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, ob die Branche in der Lage ist, sich den neuen Herausforderungen zu stellen und ihre Position auf dem globalen Markt zu behaupten. Die Unterstützung durch staatliche Institutionen und eine strategische Neuausrichtung könnten dabei entscheidende Faktoren sein.

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