LONDON (IT BOLTWISE) – Die Debatte um die Arbeitskultur in europäischen Startups hat neue Dimensionen erreicht, nachdem Harry Stebbings, Gründer von 20VC, seine kontroversen Ansichten zur Notwendigkeit längerer Arbeitszeiten geäußert hat.
Die Diskussion um die Arbeitskultur in europäischen Startups hat kürzlich an Fahrt aufgenommen, als Harry Stebbings, Gründer von 20VC, seine Meinung äußerte, dass milliardenschwere Unternehmen nicht mit einer Fünf-Tage-Woche aufgebaut werden können. Stebbings, dessen Firma 650 Millionen US-Dollar verwaltet, hatte auf LinkedIn dazu aufgerufen, die Arbeitszeiten zu verlängern, um mit den Startups im Silicon Valley und in China konkurrieren zu können.
Seine Aussagen lösten eine Welle der Kritik aus, insbesondere in Europa, wo die Arbeitskultur traditionell anders ist als in den USA oder China. In China ist das sogenannte ‘996’-Modell weit verbreitet, bei dem Mitarbeiter von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr abends an sechs Tagen in der Woche arbeiten. Diese Praxis wird jedoch in Europa zunehmend hinterfragt.
Ein zentraler Punkt der Debatte ist die Annahme, dass europäische Startups hinter ihren amerikanischen und chinesischen Pendants zurückbleiben, was die Schaffung von Tech-Giganten betrifft. Während die USA Unternehmen wie Meta, Google und Amazon hervorgebracht haben, sind in China Baidu, Alibaba und Tencent führend. Stebbings argumentiert, dass europäische Unternehmen, die mit diesen Giganten konkurrieren wollen, ihre Arbeitsweise überdenken müssen.
Sarah Wernér, Mitbegründerin von Husmus, betonte, dass Europa nicht mehr ‘Hustle-Porn’, sondern aggressivere Finanzierungsstrategien benötige. Ihrer Meinung nach ist es entscheidend, dass europäische Startups Zugang zu ausreichendem Kapital erhalten, um intensiv arbeiten zu können, ohne sich selbst zu überlasten.
Stebbings räumte ein, dass seine ursprünglichen Aussagen missverstanden wurden und dass es wichtig sei, eine Balance zwischen harter Arbeit und persönlichem Wohlbefinden zu finden. Er betonte, dass es nicht darum gehe, soziale Kontakte oder die Gesundheit zu vernachlässigen, sondern vielmehr darum, in den entscheidenden ersten Jahren eines Unternehmens alles zu geben.
Die Diskussion um die Arbeitskultur in der Tech-Branche ist nicht neu. Suranga Chandratillake von Balderton Capital kritisierte die ‘Fetischisierung von Überarbeitung’ und betonte, dass es mehr um intelligentes Arbeiten als um reines Überarbeiten gehe. Stebbings stimmte zu, dass die ‘Hustle-Kultur’ in den USA oft übertrieben dargestellt werde.
Abschließend bleibt die Frage, wie europäische Startups den Spagat zwischen effizienter Arbeitsweise und der Notwendigkeit, mit globalen Wettbewerbern Schritt zu halten, meistern können. Die Zukunft wird zeigen, ob ein Mittelweg zwischen den extremen Arbeitsmodellen gefunden werden kann, der sowohl Wachstum als auch das Wohl der Mitarbeiter fördert.
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