LONDON (IT BOLTWISE) – In der dynamischen Welt der Startups ist die Personalbeschaffung eine der größten Herausforderungen. Während etablierte Unternehmen mit ihrem Ruf und ihren Ressourcen punkten, müssen Startups kreative Wege finden, um Talente anzuziehen.

Startups stehen im Wettbewerb um Talente oft vor erheblichen Herausforderungen. Mit begrenztem Ruf, weniger Ressourcen und geringerer Sichtbarkeit auf dem Arbeitsmarkt fällt es ihnen schwer, die Aufmerksamkeit von Arbeitssuchenden zu gewinnen, insbesondere wenn sie mit bekannteren Arbeitgebern konkurrieren. Diese Einstellungshürden können das Wachstum von Startups direkt beeinflussen.

Um dennoch auf sich aufmerksam zu machen, setzen Startups zunehmend auf die sogenannte „firmengesteuerte Suche“. Dabei wenden sie sich direkt an potenzielle Kandidaten, anstatt auf eingehende Bewerbungen zu warten. Diese Taktik erhöht die Sichtbarkeit. Doch neue Forschungsergebnisse von Danny Kim, Professor für Management an der Wharton School, zeigen, dass diese Methode zwar die Chancen erhöht, neue Mitarbeiter einzustellen, aber auch die Wahrscheinlichkeit steigert, dass diese neuen Mitarbeiter das Unternehmen bald wieder verlassen.

Die Studie, veröffentlicht im Strategic Management Journal und mitverfasst von Michael Pergler, einem Wharton-Alumnus und Partner bei der Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis, nutzte Daten von Venture for America (VFA), einer gemeinnützigen Organisation, die Hochschulabsolventen in Startups im ganzen Land vermittelt. Die Forscher konnten isolieren, ob ein Kandidat eingestellt wurde, nachdem er selbst Kontakt aufgenommen hatte oder nachdem das Unternehmen den ersten Schritt gemacht hatte.

Es stellte sich heraus, dass Startups, die die firmengesteuerte Suche nutzten, signifikant häufiger jemanden einstellten. Unternehmen, die vier bis neun Kandidaten kontaktierten, hatten fast doppelt so hohe Erfolgschancen wie solche, die nicht proaktiv vorgingen. Dieser Effekt war in jeder Phase des Einstellungsprozesses stark ausgeprägt, von den ersten Vorstellungsgesprächen bis hin zu den angenommenen Angeboten.

Doch es gibt einen Haken: Mitarbeiter, die durch firmengesteuerte Suche eingestellt wurden, verließen das Startup mit 77% höherer Wahrscheinlichkeit. Dieselben Kandidaten, die auf die proaktive Ansprache begeistert reagierten, verließen ihre Positionen oft schneller als ihre Kollegen, die sich selbst um die Stelle bemüht hatten. Diese Fluktuation stellt eine klare Bedrohung für das Wachstum von Startups dar.

Warum kommt es zu diesem Missverhältnis? Interviews mit VFA-Stipendiaten gaben einen Hinweis. Kandidaten, die direkt von Startups kontaktiert wurden, zogen sich oft von ihrer eigenen Jobsuche zurück und konzentrierten sich auf die sich bietende Gelegenheit. Sie fühlten sich durch die Aufmerksamkeit bestätigt und nahmen in einigen Fällen Rollen an, die sie ursprünglich nicht angestrebt hatten. Wie ein Stipendiat erklärte: „Ich wurde irgendwie in diese Richtung gelenkt.“

Kim bemerkte, dass diese Dynamik tiefere Implikationen hat. „Wenn ein Kandidat eine Rolle annimmt, weil das Unternehmen den ersten Schritt gemacht hat, anstatt weil er wirklich dort arbeiten wollte, kann dies von Anfang an zu nicht übereinstimmenden Erwartungen führen“, sagte er.

Trotz der Risiken in Bezug auf die Mitarbeiterbindung verlassen sich viele Startups weiterhin auf diesen Ansatz. Die Studie ergab, dass Unternehmen mit mehreren offenen Stellen oder mit weniger Reputation auf dem Arbeitsmarkt am ehesten die firmengesteuerte Suche nutzen. Insbesondere Startups ohne Risikokapitalfinanzierung setzten stark auf proaktive Ansprache, um ihre mangelnde Sichtbarkeit auszugleichen.

Diese Unternehmen kennen die Risiken, aber die Alternative – unterbesetzt zu bleiben – kann schlimmer sein. „Für einige Startups, insbesondere solche, die unter Ressourcenmangel oder unter dem Radar stehen, können die Vorteile die Kosten überwiegen“, sagte Kim. „Talente schnell ins Unternehmen zu holen, kann ein Rettungsanker für ein kleines Team unter Druck sein. Aber es wirft auch Fragen zur langfristigen Teamstabilität auf.“

Die Mitarbeiterfluktuation ist für Startups besonders herausfordernd, fügte Kim hinzu. Daten zeigen, dass die Fluktuationsrate in VC-finanzierten Startups in einem bestimmten Jahr etwa 20% beträgt, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von etwa 4%.

Was sollten Gründer und Personalverantwortliche aus dieser Forschung mitnehmen? Die Studie legt nahe, dass die firmengesteuerte Suche besonders nützlich für Startups sein kann, die Schwierigkeiten haben, eingehendes Interesse zu erzeugen. Die direkte Ansprache verbessert die Einstellungsergebnisse über Interviews, Angebote und Annahmen hinweg – insbesondere für Unternehmen mit geringerer Sichtbarkeit auf dem Arbeitsmarkt. Auf diese Weise spielt sie eine Rolle bei der Beschleunigung des Startup-Wachstums – auch wenn sie Risiken birgt.

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Die Herausforderungen und Chancen der Startup-Personalbeschaffung
Die Herausforderungen und Chancen der Startup-Personalbeschaffung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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