Gefährliche Folgen durch KI-Beratung: Mann erleidet Bromidvergiftung

LONDON (IT BOLTWISE) – Ein ungewöhnlicher Fall von Bromidvergiftung hat kürzlich die Aufmerksamkeit der medizinischen Gemeinschaft auf sich gezogen. Ein 60-jähriger Mann wurde nach einer selbst initiierten Ernährungsumstellung, die auf einer KI-Beratung basierte, in ein Krankenhaus eingeliefert.

Ein 60-jähriger Mann wurde nach einer selbst initiierten Ernährungsumstellung, die auf einer KI-Beratung basierte, in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Mann hatte sich entschieden, Speisesalz durch Natriumbromid zu ersetzen, nachdem er sich von ChatGPT über die gesundheitlichen Auswirkungen von Salz beraten ließ. Diese Entscheidung führte zu einer schweren Bromidvergiftung, die in der medizinischen Fachzeitschrift Annals of Internal Medicine dokumentiert wurde.

Bei seiner Einlieferung ins Krankenhaus zeigte der Mann keine Anzeichen einer psychiatrischen Vorgeschichte, äußerte jedoch die Befürchtung, dass sein Nachbar ihn vergiften wolle. Er berichtete, dass er sein Wasser zu Hause selbst destillierte und misstrauisch gegenüber angebotenem Wasser war. Die Ärzte diagnostizierten eine Bromidvergiftung, nachdem Laborberichte und eine Konsultation mit der Giftkontrolle dies nahelegten.

In den ersten 24 Stunden nach seiner Aufnahme verschlechterte sich sein Zustand, und er entwickelte zunehmende Paranoia sowie akustische und visuelle Halluzinationen. Dies führte zu einem unfreiwilligen psychiatrischen Aufenthalt aufgrund einer schweren Behinderung. Nachdem sich sein Zustand besserte, erklärte der Mann, dass er ein persönliches Experiment durchgeführt habe, um Speisesalz aus seiner Ernährung zu eliminieren, nachdem er über dessen negative gesundheitliche Auswirkungen gelesen hatte.

Die Ärzte, die den Fall untersuchten, hatten keinen Zugriff auf die Gesprächsprotokolle des Patienten mit ChatGPT. Sie fragten jedoch selbst ChatGPT 3.5, womit Chlorid ersetzt werden könnte, und erhielten Bromid als Antwort. Obwohl die Antwort darauf hinwies, dass der Kontext wichtig sei, fehlten spezifische Gesundheitswarnungen oder Nachfragen, wie es ein medizinischer Fachmann tun würde.

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, erklärte, dass die Nutzung des Bots zur Behandlung von Gesundheitszuständen nicht vorgesehen sei und dass Sicherheitsmaßnahmen getroffen würden, um Risiken zu minimieren. Bromidvergiftungen waren im frühen 20. Jahrhundert häufiger, da Bromid in vielen rezeptfreien Medikamenten und Beruhigungsmitteln enthalten war. Heute wird es hauptsächlich in der Tiermedizin eingesetzt.

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