MELBOURNE / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein australischer Anwalt hat sich bei einem Richter entschuldigt, nachdem er in einem Mordfall fehlerhafte Informationen eingereicht hatte, die von Künstlicher Intelligenz generiert wurden.

In einem bemerkenswerten Vorfall in Australien hat ein erfahrener Anwalt, der den Titel King’s Counsel trägt, die Verantwortung für die Einreichung von fehlerhaften Informationen in einem Mordfall übernommen. Diese Informationen, die von einer Künstlichen Intelligenz generiert wurden, enthielten gefälschte Zitate und nicht existierende Urteile. Der Vorfall ereignete sich im Obersten Gerichtshof des Bundesstaates Victoria und ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die KI-Systeme in Rechtssystemen weltweit mit sich bringen können.
Der Verteidiger Rishi Nathwani entschuldigte sich bei Richter James Elliott und übernahm die volle Verantwortung für die fehlerhaften Einreichungen im Fall eines wegen Mordes angeklagten Teenagers. Die KI-generierten Fehler führten zu einer 24-stündigen Verzögerung bei der Lösung des Falls, den Elliott ursprünglich am Mittwoch abschließen wollte. Am Donnerstag entschied der Richter, dass der Angeklagte aufgrund einer geistigen Beeinträchtigung nicht des Mordes schuldig sei.
Die fehlerhaften Einreichungen umfassten erfundene Zitate aus einer Rede vor dem Staatsparlament und nicht existierende Fallzitate, die angeblich vom Obersten Gerichtshof stammten. Diese Fehler wurden von den Mitarbeitern des Richters entdeckt, die die Fälle nicht finden konnten und die Verteidiger um Kopien baten. Die Anwälte gaben zu, dass die Zitate nicht existieren und dass die Einreichung fiktive Zitate enthielt.
Richter Elliott betonte, dass es nicht akzeptabel sei, Künstliche Intelligenz zu verwenden, ohne die Ergebnisse dieser Nutzung unabhängig und gründlich zu überprüfen. Der Vorfall erinnert an einen ähnlichen Fall in den USA, bei dem zwei Anwälte und eine Anwaltskanzlei mit Geldstrafen belegt wurden, nachdem ChatGPT für die Einreichung fiktiver juristischer Recherchen verantwortlich gemacht wurde.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Data & AI Platform Architect (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

AI Architect (f/m/d) [R00034397]

Internship (Gen)AI Transformation (m|f|d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Australischer Anwalt entschuldigt sich für KI-Fehler in Mordfall" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Australischer Anwalt entschuldigt sich für KI-Fehler in Mordfall" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Australischer Anwalt entschuldigt sich für KI-Fehler in Mordfall« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!