BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Zukunft digitaler Spiele hat eine neue Dimension erreicht. Eine EU-Bürgerinitiative fordert das Recht auf private Server, um die Spielbarkeit alter Titel zu sichern, während der Branchenverband Video Games Europe Bedenken äußert.
Die EU-Bürgerinitiative Stop Killing Games hat eine bemerkenswerte Unterstützung erhalten, indem sie bis Juni 2025 über eine Million Unterschriften gesammelt hat. Die Initiative zielt darauf ab, gesetzliche Regelungen zu schaffen, die sicherstellen, dass digital erworbene Spiele auch nach der Abschaltung von Servern weiterhin spielbar bleiben. Dies könnte durch verpflichtende Offline-Modi oder die Möglichkeit, private Server bereitzustellen, erreicht werden.
Der Branchenverband Video Games Europe, der große Publisher wie Nintendo, Sony, Microsoft, Ubisoft und Electronic Arts vertritt, hat sich nun zu dieser Petition geäußert. In einer offiziellen Stellungnahme erkennt der Verband an, dass das Thema viele Menschen emotional bewegt. Man respektiere das Anliegen und teile die Begeisterung für Spiele als kulturelle Werke.
Gleichzeitig betont Video Games Europe, dass die Entscheidung, Onlinedienste zu beenden, nie leichtfertig getroffen werde. Solche Schritte seien notwendig, wenn ein Titel wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sei, etwa aufgrund sinkender Spielerzahlen oder veralteter Infrastruktur. Der Verband sieht die in der Petition geforderten gesetzlichen Verpflichtungen kritisch, da technische Besonderheiten, Lizenzfragen, Sicherheitsbedenken und Datenschutzauflagen einer Umsetzung entgegenstehen könnten.
Die Einführung von verpflichtenden Offline-Modi oder die Freigabe von Serverdaten ist laut Verband nicht in jedem Fall realisierbar. Zudem würden entsprechende Regelungen den Entwicklungsaufwand erhöhen und den kreativen Spielraum insbesondere bei Onlinegames einschränken. Video Games Europe verweist darauf, dass die Branche bereits geltende Verbraucherschutzgesetze einhalte, etwa durch frühzeitige Information über geplante Abschaltungen.
Die Initiative Stop Killing Games plant, bis Ende Juli 2025 insgesamt 1,4 Millionen Unterschriften zu sammeln, um das Thema formell auf die Agenda der EU-Kommission zu bringen. Der Verband Video Games Europe, der seinen Sitz in Brüssel hat, versteht sich als Interessenvertretung der europäischen Spielbranche und signalisiert Bereitschaft zum Dialog mit politischen Institutionen, um über mögliche Lösungsansätze zu sprechen.
Die Debatte um die Zukunft digitaler Spiele zeigt, wie wichtig es ist, einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Interessen und den Erwartungen der Spielergemeinschaft zu finden. Während die Initiative auf gesetzliche Regelungen drängt, bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und ob ein Kompromiss gefunden werden kann, der sowohl die Interessen der Spieler als auch der Entwickler berücksichtigt.
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