LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat potenzielle Risiken des weit verbreiteten Schmerzmittels Gabapentin aufgedeckt, die insbesondere jüngere Erwachsene betreffen könnten.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat aufgedeckt, dass das Schmerzmittel Gabapentin, das häufig zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt wird, mit einem erhöhten Risiko für Demenz und leichte kognitive Beeinträchtigungen verbunden ist. Diese Erkenntnisse stammen aus einer umfassenden Analyse von medizinischen Aufzeichnungen, die in der Fachzeitschrift Regional Anesthesia & Pain Medicine veröffentlicht wurde.
Gabapentin, das ursprünglich als Antiepileptikum entwickelt wurde, hat sich aufgrund seiner geringen Suchtgefahr und potenziell neuroprotektiven Eigenschaften als beliebte Alternative zu Opioiden etabliert. Doch die neuen Forschungsergebnisse werfen ein beunruhigendes Licht auf die langfristigen Auswirkungen des Medikaments, insbesondere bei jüngeren Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren.
Die Studie, die auf Daten des TriNetX-Netzwerks basiert, analysierte die Gesundheitsdaten von über 52.000 Patienten, die zwischen 2004 und 2024 wegen chronischer Rückenschmerzen behandelt wurden. Dabei zeigte sich, dass Patienten, die sechs oder mehr Verschreibungen von Gabapentin erhielten, ein um 29% höheres Risiko hatten, innerhalb von zehn Jahren an Demenz zu erkranken. Das Risiko für leichte kognitive Beeinträchtigungen war sogar um 85% erhöht.
Besonders alarmierend ist, dass die Risiken bei jüngeren Erwachsenen, die normalerweise nicht als gefährdet für diese Erkrankungen gelten, mehr als doppelt so hoch waren. Bei den 35- bis 49-Jährigen verdoppelte sich das Demenzrisiko, während das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen mehr als verdreifachte. Ein ähnliches Muster wurde bei den 50- bis 64-Jährigen beobachtet.
Die Forscher betonen, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine kausalen Zusammenhänge beweisen kann. Dennoch unterstreichen die Ergebnisse die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung von Patienten, die Gabapentin verschrieben bekommen, um mögliche kognitive Verschlechterungen frühzeitig zu erkennen.
Diese Studie wirft wichtige Fragen über die Sicherheit von Gabapentin auf, insbesondere in Anbetracht seiner weit verbreiteten Anwendung. Experten fordern nun weitere Untersuchungen, um die Mechanismen zu verstehen, durch die Gabapentin möglicherweise zu neurodegenerativen Veränderungen beiträgt.
In der medizinischen Gemeinschaft wird nun diskutiert, wie diese Erkenntnisse in die klinische Praxis integriert werden können. Es besteht ein wachsender Konsens darüber, dass die Verschreibung von Gabapentin mit Vorsicht erfolgen sollte, insbesondere bei jüngeren Patienten, die möglicherweise anfälliger für die negativen Auswirkungen des Medikaments sind.

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