KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Automobilhersteller Ford Deutschland und die Gewerkschaft IG Metall haben nach intensiven Verhandlungen eine Einigung über den geplanten Stellenabbau erzielt. Diese Vereinbarung umfasst Abfindungen, Altersteilzeitregelungen und einen finanziellen Schutzschirm für Rentner.
Der Automobilhersteller Ford Deutschland steht vor einem bedeutenden Umbruch. In einer Zeit, in der die Automobilindustrie weltweit mit der Umstellung auf Elektrofahrzeuge kämpft, hat Ford Deutschland eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft IG Metall getroffen, um den geplanten Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten. Diese Einigung sieht vor, dass bis Ende 2027 etwa 2900 Arbeitsplätze in Köln abgebaut werden sollen, wobei Abfindungen und Altersteilzeitregelungen im Vordergrund stehen.
Die Vereinbarung, die bei Betriebsversammlungen vor Tausenden von Mitarbeitern vorgestellt wurde, enthält auch eine wichtige Neuerung: Im Falle einer Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaft von Ford, die bisher nur theoretisch möglich war, erhalten Ford-Rentner finanzielle Unterstützung vom US-Mutterkonzern. Diese Maßnahme soll den Beschäftigten die existenziellen Ängste nehmen und wurde von der IG Metall als positiver Schritt gewertet.
Der Weg zu dieser Einigung war jedoch nicht einfach. Die Gewerkschaft IG Metall hatte in den Verhandlungen eine starke Position, da betriebsbedingte Kündigungen bis 2032 ausgeschlossen waren. Doch angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Umstellung auf Elektrofahrzeuge musste auch die Gewerkschaft Zugeständnisse machen. Die neue Vereinbarung erlaubt betriebsbedingte Kündigungen, falls alle sozialverträglichen Maßnahmen ausgeschöpft sind und sich nicht genügend Mitarbeiter freiwillig für Abfindungen entscheiden.
Ford Deutschland befindet sich in einer herausfordernden Lage. Der Standort Köln hat sich von der Produktion von Verbrennerfahrzeugen verabschiedet, und der letzte Ford Fiesta lief 2023 vom Band. Trotz einer Investition von knapp zwei Milliarden Euro in die Umstellung auf Elektrofahrzeuge sind die neuen Modelle bisher keine Verkaufsschlager. Dennoch zeigen aktuelle Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes, dass der Absatz allmählich anzieht.
Die finanzielle Unterstützung der US-Muttergesellschaft hat dazu beigetragen, den Schuldenberg der deutschen Tochter weitgehend abzubauen. Marcus Wassenberg, Geschäftsführer der Ford-Werke, bezeichnete die Vereinbarung als wichtigen Schritt zur Schaffung eines nachhaltig profitablen Geschäfts in Europa. Er betonte, dass die Vereinbarung eine Grundlage für den Ausbau der Führungsposition von Ford im Nutzfahrzeugsegment und für ein wettbewerbsfähiges Pkw-Geschäft sei.
Die Zustimmung der IG-Metall-Mitglieder bei Ford steht noch aus, soll jedoch in einer Urabstimmung eingeholt werden. Betriebsrat Benjamin Gruschka hob hervor, dass der Stellenabbau vor allem auf freiwilliges Ausscheiden setze und die Abfindungen großzügig und besser als üblich in der Automobilbranche seien.
Insgesamt zeigt die Einigung zwischen Ford und der IG Metall, wie Unternehmen und Gewerkschaften in Zeiten des Wandels zusammenarbeiten können, um sowohl die Interessen der Arbeitnehmer als auch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten zu berücksichtigen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichen, um Ford Deutschland auf einen erfolgreichen Kurs zu bringen.
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