SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Die australische Investmentbank Macquarie steht unter erheblichem Druck von Seiten ihrer Aktionäre, die sowohl die hohen Vergütungen der Führungskräfte als auch die anhaltenden regulatorischen Probleme kritisieren.
Die australische Investmentbank Macquarie sieht sich mit wachsendem Unmut ihrer Aktionäre konfrontiert, die insbesondere die hohen Vergütungen der Führungskräfte und die anhaltenden regulatorischen Herausforderungen kritisieren. Auf der jüngsten Hauptversammlung stimmten über ein Viertel der Aktionäre gegen das bestehende Vergütungssystem, was nach australischem Recht im kommenden Jahr zu einer Abstimmung über die Auflösung des Vorstands führen könnte.
Im Zentrum der Kritik steht ein Vergütungsmodell, das Managergehälter auf Wall-Street-Niveau ermöglicht. So erhielt der ehemalige Rohstoffchef Nick O’Kane im Jahr 2023 umgerechnet 38 Millionen US-Dollar, mehr als der CEO von JPMorgan, Jamie Dimon. Die neun bestbezahlten Führungskräfte der Bank erhielten zusammen knapp 100 Millionen Australische Dollar, während CEO Shemara Wikramanayake auf 24 Millionen kam.
Diese Vergütungen stehen im Kontrast zu den aktuellen Herausforderungen der Bank. Der Aktienkurs von Macquarie fiel kürzlich um 5 Prozent, nachdem ein enttäuschender Quartalsbericht veröffentlicht wurde und der CFO Alex Harvey überraschend seinen Rücktritt ankündigte. Harvey galt als potenzieller Nachfolger von Wikramanayake, was die Unsicherheit über die zukünftige Führung der Bank weiter verstärkt.
Zusätzlich zu den internen Herausforderungen sieht sich Macquarie mit einer Reihe von regulatorischen Maßnahmen konfrontiert. Die australische Finanzaufsicht ASIC hat die Bank verklagt, weil sie über 14 Jahre hinweg Short-Selling-Volumina falsch gemeldet haben soll. Dies ist bereits das vierte Verfahren gegen Macquarie innerhalb eines Jahres. Auch die britische Finanzaufsicht verhängte 2023 eine Strafe von 16 Millionen Dollar wegen fingierter Trades zur Verlustverschleierung.
Inmitten dieser Herausforderungen verteidigte CEO Wikramanayake die Vergütungsstruktur und verwies auf den langfristigen Shareholder Value der letzten 56 Jahre. Dennoch kündigte der Verwaltungsratsvorsitzende Glenn Stevens eine Überprüfung der Bonuspolitik an, insbesondere im Hinblick auf das laufende ASIC-Verfahren.
Einzelaktionäre zeigten sich jedoch unzufrieden. Craig Caufield kritisierte, dass Verstöße wie diese in der Entlohnung kaum Konsequenzen hätten. Ein anderer Investor bezeichnete es als „unmöglich“, einer Gehaltsstruktur zuzustimmen, nachdem die Bank des „systematischen und irreführenden Verhaltens“ beschuldigt werde.
Die Diskussion über die Nachfolge von Wikramanayake gewinnt unterdessen an Dynamik. Mit dem Abgang von Harvey bricht eine prominente Option weg. Stevens betonte jedoch, dass das Unternehmen über eine „starke interne Bank“ für künftige Führungsaufgaben verfüge, auch wenn ein Wechsel an der Spitze derzeit nicht unmittelbar bevorstehe.

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