WOLFSBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Volkswagen-Konzern steht vor einem umfassenden Wandel, der unter der Leitung von Oliver Blume in eine neue Phase eintritt. Der Fokus liegt auf der Generierung von Kapital durch den Verkauf von Tochtergesellschaften, während interne Widerstände überwunden werden müssen.

Volkswagen, einer der größten Automobilhersteller der Welt, befindet sich unter der Führung von Oliver Blume in einer entscheidenden Phase der Transformation. Der Konzern sieht sich mit stagnierenden Gewinnen und einem schwachen Cashflow konfrontiert, während gleichzeitig Milliarden in zukunftsweisende Projekte wie E-Mobilität und autonome Fahrzeuge investiert werden müssen. Um dringend benötigtes Kapital zu generieren, plant Blume den Verkauf von Tochtergesellschaften, was jedoch auf internen Widerstand stößt.
Im Zentrum dieser Strategie stehen Einheiten wie die Robotaxi-Sparte ADMT, das Beratungsunternehmen MHP und der Entwicklungsdienstleister IAV. Diese Unternehmen könnten erhebliche Mittel einbringen, doch der potenzielle Verkaufserlös ist ungewiss. Blume verfolgt das Ziel, durch Minderheitsverkäufe die Kontrolle zu behalten, während er gleichzeitig Kapital beschafft.
Die Robotaxi-Einheit ADMT, die in Hamburg bereits autonome Fahrzeuge testet, ist ein Beispiel für die ambitionierten Pläne des Konzerns. In den USA plant man, bis 2026 mit Uber zusammenzuarbeiten. Trotz des strategischen Werts dieser Projekte gibt es intern Bedenken, ob ein Verkauf der richtige Schritt ist. Gespräche mit potenziellen Partnern laufen, doch ein Abschluss ist noch nicht in Sicht.
Hinter den Kulissen hat Blume ein Team für Fusionen und Übernahmen installiert, das unter anderem die Schwermotorentochter Everllence verkaufsfertig machen soll. Trotz eines operativen Gewinns von 337 Millionen Euro im Jahr 2023 scheint ein Verkauf beschlossene Sache zu sein, auch wenn es Widerstände im Aufsichtsrat gibt.
Ein weiteres Beispiel ist das Fahrradgeschäft von Porsche, das 2023 ein Minus von 31,5 Millionen Euro verzeichnete. Hier bleibt der niederländische Partner Pon ein Hoffnungsträger. Auch die IT-Beratung MHP, die 2024 komplett von Porsche übernommen wurde, kämpft mit Umsatzverlusten. Gespräche über einen Verkauf laufen, doch der Preis dürfte unter dem Buchwert liegen.
Die Strategie von Blume trifft auf Widerstand in der Belegschaft, insbesondere von Gewerkschaften und Betriebsräten. Diese wehren sich gegen den Verkauf von Unternehmen mit hoher technischer Kompetenz oder tarifgebundenen Arbeitsplätzen. Der Design- und Ingenieurdienstleister Italdesign steht ebenfalls zur Disposition, doch eine Übernahme durch das US-Techunternehmen UST wird aus Wolfsburg abgelehnt.
Blume denkt in Milliarden, doch der Weg dorthin ist ein politisches Minenfeld. Kein Deal ohne Widerstand, kein Verkauf ohne Reibung. Der angestrebte Ausverkauf wird kein schneller Befreiungsschlag, sondern ein mühsamer Balanceakt zwischen Kapitalmarkt, Kontrolle und Konzernkultur. Ob der Konzern seine Zukunft sichern kann, hängt nicht nur vom Markt ab, sondern auch vom Mut, alte Besitzansprüche hinter sich zu lassen.

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