JUBA / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer dramatischen Wendung der politischen Spannungen in Südsudan wurde der erste Vizepräsident Riek Machar wegen Hochverrats und Mordes angeklagt. Die Vorwürfe beziehen sich auf seine angebliche Beteiligung an einem Angriff der White Army auf eine Militärbasis im Nordosten des Landes, bei dem über 250 Soldaten getötet wurden.

In einer beunruhigenden Entwicklung für die politische Landschaft Südsudans wurde Riek Machar, der erste Vizepräsident des Landes, wegen Hochverrats, Mordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Diese Anklagen resultieren aus seiner angeblichen Beteiligung an einem Angriff der White Army, einer losen Gruppe bewaffneter Jugendlicher, auf eine Militärbasis in Nasir im Nordosten des Landes. Bei diesem Angriff im März wurden mehr als 250 Soldaten getötet.
Die Anklage gegen Machar und sieben weitere Personen, darunter der ehemalige Minister für Erdöl, wurde von Justizminister Joseph Geng Akech bekannt gegeben. Diese Vorwürfe beinhalten schwerwiegende Verstöße gegen die Genfer Konventionen und das internationale humanitäre Recht, einschließlich der Schändung von Leichen, der Verfolgung von Zivilisten und Angriffe auf humanitäre Helfer.
Die Spannungen zwischen Machar und Präsident Salva Kiir sind nicht neu. Bereits 2013, nur zwei Jahre nach der Unabhängigkeit Südsudans von Sudan, brach ein Bürgerkrieg aus, nachdem Kiir Machar als Vizepräsident entlassen hatte und ihm vorwarf, einen Putsch zu planen. Dieser Konflikt forderte schätzungsweise 400.000 Menschenleben und vertrieb etwa vier Millionen Menschen aus ihren Häusern, bevor 2018 ein Friedensabkommen die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit ermöglichte.
Doch die Spannungen flammten Anfang dieses Jahres erneut auf, als die Regierung von Kiir mehrere Beamte aus Machars Partei festnahm, darunter den Erdölminister und den stellvertretenden Armeechef. Diese Maßnahmen erfolgten als Reaktion auf Kämpfe im Nordosten des Landes, die seit Ende Februar andauern. Die jüngsten Anklagen gegen Machar könnten die fragile politische Stabilität des Landes weiter gefährden und die Spannungen zwischen den rivalisierenden Fraktionen verschärfen.

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