FRIEDRICHSHAFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steht vor großen Herausforderungen, da das Unternehmen im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro verzeichnete. Trotz der schwierigen Marktlage setzt ZF auf einen strikten Sparkurs, um die finanzielle Stabilität zu sichern.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert, nachdem das Unternehmen im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro verzeichnete. Diese Entwicklung kommt inmitten einer instabilen Marktlage, die durch den schleppenden Hochlauf der Elektromobilität und Unsicherheiten aufgrund internationaler Handelszölle geprägt ist. ZF-Finanzchef Michael Frick äußerte die Erwartung, dass auch das Gesamtjahr mit einem Verlust abgeschlossen werden könnte, wobei die genaue Höhe noch unklar bleibt.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat ZF-Chef Holger Klein einen strikten Sparkurs angekündigt, der bereits zu einem Rückgang des Umsatzes um 10,3 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro geführt hat. Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist der Personalabbau, der seit Anfang 2024 weltweit 11.200 Vollzeitstellen umfasst, davon 5.700 in Deutschland. Weitere 4.700 Stellen sollen durch Altersteilzeitverträge oder planmäßigen Ruhestand abgebaut werden.
Die Unsicherheit in der Automobilbranche, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, hat ZF dazu veranlasst, das Restrukturierungsprogramm zu beschleunigen. Trotz der Ankündigung, betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen, betonte Klein, dass die Reduzierung der Belegschaft so sozialverträglich wie möglich erfolgen soll. Bis Ende 2028 plant ZF, bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen, was etwa einem Viertel der Arbeitsplätze entspricht.
Besonders betroffen sind die 8.500 Beschäftigten im Saarland, die sich um ihre Arbeitsplätze sorgen. Klein versicherte jedoch, dass perspektivisch keine Schließung des Standorts Saarbrücken geplant sei. Diese Aussage wurde von der IG Metall begrüßt, die jedoch auf belastbare Verträge und Zusagen drängt, um eine nachhaltige Zukunftsperspektive für den Standort und die Beschäftigten zu sichern.
Die Herausforderungen für ZF sind nicht nur finanzieller Natur. Die Umstellung auf Elektromobilität erfordert erhebliche Investitionen, während die Nachfrage nach traditionellen Antrieben sinkt. Dies hat zu Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Kernsparte, die auch hybride Antriebe und Verbrenner umfasst, geführt. Management und Gesamtbetriebsrat stehen vor harten Verhandlungen über die Neuausrichtung dieser Sparte.
Die jüngsten Proteste von über 10.000 Beschäftigten gegen die Verschärfung der Sparmaßnahmen verdeutlichen die Spannungen innerhalb des Unternehmens. ZF steht vor der Herausforderung, die Balance zwischen Kostensenkungen und der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit zu finden, während gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens in einer sich wandelnden Automobilindustrie gewährleistet werden muss.

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