ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Importzölle der USA auf Schweizer Waren haben das Alpenland in wirtschaftliche Turbulenzen gestürzt. Mit einem Exportanteil von fast 19 Prozent sind die USA nach Deutschland der wichtigste Absatzmarkt für die Schweiz.

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle in Höhe von 39 Prozent auf Schweizer Waren haben in der Schweiz erhebliche wirtschaftliche Besorgnis ausgelöst. Swissmem, der Industrieverband der Schweizer Tech-Industrie, warnt vor erheblichen Wohlstandsverlusten. Die Abgaben, die von Importeuren und US-Konsumenten getragen werden müssen, könnten Schweizer Produkte so verteuern, dass die Bestellungen drastisch sinken.
Economiesuisse, der Schweizer Wirtschaftsdachverband, sieht sogar das Risiko von Unternehmensinsolvenzen. Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher stellt Zehntausende Arbeitsplätze in Frage, da die EU-Konkurrenz nur 15 Prozent Zoll zu stemmen hat. Hans Gersbach von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich prognostiziert, dass Deutschlands Industrie, insbesondere in den Sektoren Maschinenbau, Medizintechnik, Präzisionsgeräte und Pharmazie, profitieren könnte.
Der Einfluss auf das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz könnte laut Konjunkturforschungsstelle zwischen 0,3 und 0,6 Prozent betragen, bei Einbeziehung der Pharmaindustrie sogar bis zu 0,7 Prozent. Um eine Eskalation zu verhindern, ist die Schweizer Präsidentin Karin Keller-Sutter nach Washington gereist.
Bekannte Schweizer Uhrenmarken wie Rolex, Breitling und Tag Heuer, die unter den US-Reichen hohe Popularität genießen, stehen nun vor einer erhöhten Preisbarriere. Mit einem US-Anteil von 16,8 Prozent bei den Uhrenexporten stehen die Schweizer Hersteller vor großen Herausforderungen.
Auch in der Schweizer Uhrenmetropole Neuenburg spricht man von einem “ernsten Schlag” gegen die Branchenjuwele wie Omega, Longines und Tissot. Hersteller von Präzisionsmaschinen und Automationstechnik sind ebenfalls betroffen, da Zölle deren Wettbewerbsfähigkeit schwächen könnten.
Der Schokoladenhersteller Maestrani sieht seine Zukunft auf dem US-Markt gefährdet. Die traditionell in die USA exportierten 13 Prozent der Gruyère-Produktion stehen ebenfalls vor Ungewissheit, trotz vorhandener Lagerbestände. Große Konzerne wie Lindt & Sprüngli und Nestlé sind hingegen gelassen, da ihre Produktion für die USA innerhalb der Staaten erfolgt.
Angesichts der Marktunwägbarkeiten sind die Goldexporte in die USA sprunghaft gestiegen, was das Edelmetall zur dominierenden Exporteinheit macht. Zugleich hat der Schweizer Franken, als sicherer Hafen geschätzt, seit Jahresbeginn um 14 Prozent zugelegt und die Exportbarrieren erhöht. Trump begründet die Zölle mit einem Warenhandelsdefizit von 39 Milliarden Franken, obwohl das Gesamtdefizit mit Dienstleistungsüberschuss deutlich anders aussieht.

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