LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen häufigen Albträumen und dem Auftreten von selbstverletzenden Gedanken bei Jugendlichen festgestellt. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die psychologischen Mechanismen, die hinter diesen Phänomenen stehen.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass Jugendliche, die häufig unter intensiven Albträumen leiden, auch ein höheres Maß an negativen Emotionen erleben. Diese negativen Emotionen wiederum stehen in Zusammenhang mit einer erhöhten Intensität von suizidalen Gedanken und Gedanken an nicht-suizidale Selbstverletzung (NSSI). Die Forschungsergebnisse wurden in der Journal of Affective Disorders veröffentlicht.
Selbstverletzende Gedanken und Verhaltensweisen (SITBs) umfassen ein breites Spektrum von Erfahrungen, von der Absicht, sich selbst zu schaden, bis hin zu tatsächlichen Handlungen. Diese können von emotionalem Stress, Hoffnungslosigkeit oder dem Bedürfnis, überwältigende Emotionen zu regulieren, ausgelöst werden. Besonders in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter sind diese Verhaltensweisen häufig zu beobachten.
Die Studie, geleitet von Kinjal K. Patel, untersuchte, ob negative Emotionen als Bindeglied zwischen Albträumen und SITBs bei Jugendlichen fungieren. Frühere Forschungen haben Albträume mit SITBs in Verbindung gebracht, jedoch sind die psychologischen Pfade, die diese beiden Phänomene verbinden, weniger gut verstanden. Albträume sind lebhafte, belastende Träume, die zu einem Erwachen führen und als spezifische Schlafstörung gelten.
Die Untersuchung umfasste 86 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, die in den letzten drei Monaten aufgrund von Suizidgefahr hospitalisiert worden waren. Mit einem Durchschnittsalter von 14 Jahren und einem Anteil von etwa 49% Mädchen, bot die Studie einen Einblick in die psychologischen Herausforderungen dieser Altersgruppe.
Die Forscher nutzten die Methode der ökologischen Momentaufnahme (EMA), um die Erfahrungen der Teilnehmer in Echtzeit zu erfassen. Zu Beginn füllten die Teilnehmer strukturierte Interviews und Selbstberichtsfragebögen aus, die suizidale Gedanken, andere SITBs und Schlafprobleme bewerteten. Anschließend nutzten sie eine Smartphone-Anwendung, um über einen Zeitraum von 28 Tagen EMA-Umfragen zu beantworten.
Während der 28-tägigen Überwachungsperiode berichteten 54,7% der Teilnehmer von mindestens einem Albtraum, insgesamt 153 Albtraumereignisse. Jugendliche, die im Durchschnitt häufiger oder intensivere Albträume erlebten, berichteten auch von einem höheren durchschnittlichen negativen Affekt. Dieser höhere negative Affekt war wiederum mit einer größeren Intensität sowohl suizidaler Gedanken als auch NSSI-Gedanken verbunden.
Diese Assoziationen waren in zwischenpersonellen Analysen offensichtlich, nicht jedoch in innerpersonellen Analysen, die tägliche Veränderungen innerhalb derselben Person verfolgen. Dies deutet darauf hin, dass stabile individuelle Unterschiede, anstatt kurzfristiger Schwankungen, die beobachteten Beziehungen beeinflussten.
Die Autoren betonen, dass die Ergebnisse den negativen Affekt als personenspezifischen Mechanismus identifizieren, der Albträume und selbstverletzende Gedanken verbindet. Zukünftige Forschungen sollten zusätzliche Mechanismen untersuchen und zeitlich sensible Designs verwenden, um dynamische Prozesse zu klären, die suizidale und nicht-suizidale selbstverletzende Gedanken bei Jugendlichen unterliegen.
Obwohl die Ergebnisse einen potenziellen Pfad zwischen Albträumen und SITBs aufzeigen, stellt das Design der Studie keine Kausalität fest. Die Assoziationen wurden in durchschnittlichen Unterschieden zwischen den Teilnehmern beobachtet, nicht in unmittelbaren Veränderungen von einem Tag zum nächsten.

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