BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein deutsches Gericht hat Apple angewiesen, seine Behauptung, die Apple Watch sei klimaneutral, zurückzunehmen. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Kontroversen um die Verwendung von CO2-Kompensationen und deren langfristige Wirksamkeit.

Apple hat vor zwei Jahren die Apple Watch Series 9 als sein erstes klimaneutrales Produkt vorgestellt. Das Unternehmen behauptete, dass die Herstellung, Nutzung und Entsorgung dieses Modells keinen Beitrag zur globalen Erwärmung leisten würden. Diese Aussage wurde nun von einem deutschen Gericht in Frage gestellt, das Apple dazu aufforderte, die Behauptung zurückzunehmen.
Die Apple Watch Modelle Series 9 und Series 10, die beide als klimaneutral beworben wurden, erzeugen jeweils über 8 Kilogramm CO2-Emissionen. Apple kompensiert diese Emissionen durch den Kauf von CO2-Zertifikaten. Diese Zertifikate stammen aus einem Projekt zur Aufforstung von Eukalyptusbäumen in Paraguay, das jedoch auf gepachtetem Land durchgeführt wird, dessen Pachtverträge 2029 auslaufen.
Das Gericht stellte fest, dass die kurze Laufzeit der Pachtverträge die Klimaneutralitätsansprüche von Apple untergräbt und gegen das deutsche Wettbewerbsrecht verstößt. Verbraucher könnten vernünftigerweise erwarten, dass die Wälder, die heute für CO2-Kompensationsprojekte genutzt werden, auch 2050 noch bestehen, da das Pariser Abkommen eine Reduzierung der CO2-Emissionen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts vorsieht.
Die Entscheidung des Gerichts hebt die Herausforderungen hervor, die mit der Nutzung von CO2-Kompensationen verbunden sind, insbesondere wenn diese auf kurzfristigen Projekten basieren. Ohne langfristige Sicherheiten besteht die Gefahr, dass die Plantagen abgeholzt werden, was die Klimaneutralität der verkauften Zertifikate untergraben würde. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen haben, die ähnliche Ansprüche erheben.

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