BRASÍLIA / LONDON (IT BOLTWISE) – Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro wurde wegen eines versuchten Staatsstreichs zu über 27 Jahren Haft verurteilt. Dies markiert einen historischen Moment in der brasilianischen Politik, da es das erste Mal ist, dass ein Ex-Präsident des Landes für einen Umsturzversuch verurteilt wird. Die Entscheidung des Obersten Bundesgerichts könnte weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft Brasiliens haben.

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In einem historischen Urteil wurde der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zu über 27 Jahren Haft verurteilt. Das Oberste Bundesgericht Brasiliens befand ihn für schuldig, einen Staatsstreich gegen die Regierung seines Nachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva geplant zu haben. Diese Entscheidung stellt einen bedeutenden Präzedenzfall dar, da es das erste Mal ist, dass ein Ex-Präsident des Landes für einen solchen Versuch verurteilt wird.

Die Verteidigung Bolsonaros bezeichnete die Strafe als “absurd überhöht” und kündigte an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um das Urteil anzufechten. Bolsonaros Sohn, Eduardo, kritisierte die Richter scharf und sprach von einem “Krieg”, der noch nicht vorbei sei. Trotz dieser Ankündigungen wird erwartet, dass die Haftstrafe nicht sofort vollstreckt wird, da noch Rechtsmittel eingelegt werden können.

Die Vorwürfe gegen Bolsonaro umfassen nicht nur den versuchten Staatsstreich, sondern auch die gewaltsame Abschaffung des demokratischen Rechtsstaats und die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung. Am 8. Januar 2023, kurz nach dem Amtsantritt Lulas, stürmten Anhänger Bolsonaros den Kongress und andere Regierungsgebäude in Brasília. Obwohl Bolsonaro zu diesem Zeitpunkt in den USA war, wird ihm eine indirekte Beteiligung an den Ereignissen vorgeworfen.

Das Urteil hat auch internationale Dimensionen, da Bolsonaro als enger Verbündeter des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gilt. Die Ereignisse in Brasilien erinnern an die Erstürmung des US-Kongresses im Jahr 2021. Trump selbst zeigte sich überrascht über das Urteil und bezeichnete Bolsonaro als guten Präsidenten. Diese Entwicklungen könnten zu weiteren diplomatischen Spannungen zwischen Brasilien und den USA führen.

Politikwissenschaftler sehen in dem Urteil einen wichtigen Moment für die brasilianische Demokratie. Historisch gesehen gab es in Brasilien zahlreiche Putschversuche, doch selten wurden die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. Die Verurteilung Bolsonaros könnte daher als Signal für die Stärkung der demokratischen Institutionen des Landes gewertet werden.

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Bolsonaro zu 27 Jahren Haft verurteilt: Ein Präzedenzfall in Brasilien
Bolsonaro zu 27 Jahren Haft verurteilt: Ein Präzedenzfall in Brasilien (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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