BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Erbschaftsteuer in Deutschland nimmt Fahrt auf. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf schlägt eine umfassende Reform vor, die insbesondere große Erbschaften stärker besteuern soll. Ziel ist es, die ungleiche Vermögensverteilung zu adressieren und gleichzeitig kleinere Erbschaften zu schützen.

Die Debatte um die Erbschaftsteuer in Deutschland hat durch den Vorstoß von SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf neuen Schwung erhalten. Klüssendorf plädiert für einen grundlegenden Systemwechsel, bei dem ein Lebensfreibetrag eingeführt wird. Dieser Freibetrag soll es ermöglichen, dass eine bestimmte Summe im Laufe eines Lebens steuerfrei vererbt oder geschenkt werden kann. Alles, was darüber hinausgeht, soll konsequent besteuert werden, um insbesondere große Erbschaften stärker zu belasten.
Der Vorschlag zielt darauf ab, die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland zu adressieren. Klüssendorf betont, dass mittlere und kleine Erbschaften geschützt bleiben sollen, während Multimillionen- und Milliardenerbschaften stärker in den Fokus rücken. Eine solche Reform könnte nach seinen Worten einen zweistelligen Milliardenbetrag in die Staatskasse spülen. Derzeit können Eltern alle zehn Jahre bis zu 400.000 Euro steuerfrei an ihre Kinder übertragen, was laut Klüssendorf zu einer systematischen Steuervermeidung bei Superreichen führt.
Ein weiterer Aspekt der Reform betrifft die Freibeträge, die sich bisher an der verwandtschaftlichen Blutlinie orientieren. Klüssendorf schlägt vor, dass Menschen selbst bestimmen können sollten, wer ihnen am nächsten steht und somit von Freibeträgen profitieren kann. Zudem regt er an, die Erbschaftsteuer für Erben großer Mietshäuser an die Mieten zu koppeln. Wer sich verpflichtet, nur die ortsübliche Miete zu verlangen oder die Mieten nur moderat zu steigern, könnte steuerliche Vorteile erhalten.
Auch im Sozialsystem sieht Klüssendorf Reformbedarf. Er schlägt vor, alle steuerfinanzierten Sozialleistungen in einem einzigen System zu bündeln, um die Bürokratie zu reduzieren und den Zugang zu erleichtern. Diese Vorschläge kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland zunehmend als Problem erkannt wird, wie auch der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn kürzlich betonte.

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