HANGZHOU / LONDON (IT BOLTWISE) – Das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek hat mit der Offenlegung der Trainingskosten seines R1-Modells für Aufsehen gesorgt. Mit nur 294.000 Dollar sind die Kosten ein Bruchteil dessen, was amerikanische Konkurrenten ausgeben. Diese Transparenz setzt neue Maßstäbe in der KI-Industrie.

Das chinesische Unternehmen DeepSeek hat mit der Veröffentlichung der Trainingskosten seines R1-Modells die Aufmerksamkeit der globalen KI-Industrie auf sich gezogen. Mit nur 294.000 Dollar für das Training des Modells stellt DeepSeek einen bemerkenswerten Kontrast zu den Ausgaben amerikanischer Unternehmen wie OpenAI dar, die laut CEO Sam Altman über 100 Millionen Dollar investieren. Diese Offenlegung erfolgte in einem wissenschaftlichen Artikel im renommierten Journal Nature und setzt neue Standards für Transparenz in der Branche.
DeepSeek nutzte für das Training seines Modells 512 speziell für den chinesischen Markt entwickelte Nvidia H800-Chips. Diese Hardware wurde notwendig, nachdem die USA den Export der leistungsstärkeren H100- und A100-Prozessoren nach China verboten hatten. Das Training des Modells dauerte insgesamt 80 Stunden, wobei ein reiner Reinforcement-Learning-Ansatz angewendet wurde. Dieser Ansatz belohnt das Modell für korrekte Problemlösungen und ermöglicht es ihm, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln, ohne menschliche Taktiken zu kopieren.
Die Veröffentlichung der Trainingskosten in einem peer-reviewten Journal wie Nature ist ein bedeutender Schritt in Richtung Transparenz in der KI-Industrie. Traditionell sind Unternehmen in dieser Branche sehr zurückhaltend mit der Offenlegung solcher Informationen. Lewis Tunstall, ein Machine-Learning-Ingenieur bei Hugging Face, bezeichnete dies als einen willkommenen Präzedenzfall. Die detaillierte Offenlegung könnte andere Unternehmen dazu ermutigen, ähnliche Schritte zu unternehmen.
DeepSeek hat in ergänzenden Dokumenten eingeräumt, dass es auch A100-Chips besitzt und diese in den Vorbereitungsphasen der Entwicklung genutzt hat. US-Quellen hatten zuvor behauptet, DeepSeek besitze illegal große Mengen der exportbeschränkten H100-Chips, was das Unternehmen jedoch bestreitet. Diese Kontroversen zeigen die Herausforderungen, mit denen Unternehmen in einem zunehmend regulierten globalen Technologiemarkt konfrontiert sind.
Die kostengünstige Entwicklung von DeepSeek könnte erhebliche Auswirkungen auf den globalen KI-Markt haben. Im Januar 2024 führte die Ankündigung kostengünstiger KI-Tools von DeepSeek zu einem Ausverkauf von Tech-Aktien, da Investoren befürchteten, dass die neuen Modelle etablierte Giganten wie Nvidia und OpenAI untergraben könnten. Die Kombination aus niedrigen Kosten und innovativen Ansätzen könnte den Wettbewerb in der KI-Industrie erheblich verschärfen und neue Möglichkeiten für Unternehmen eröffnen, die in der Lage sind, ähnliche Effizienzgewinne zu erzielen.


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